Donau Zeitung

Gute Aussicht in Staufen

Einen möglichen Meistertit­el könnte die Eintracht auf dem eigenen Balkon feiern. Bis dahin ist der Weg in der württember­gischen Kreisliga B/V aber noch weit

- VON GÜNTHER DIRR

Ihre Sportanlag­e „Auf der Halde“, ist der Stolz der Eintracht Staufen. Sahnehäubc­hen: der Bachtal-Panorama-Balkon, der letztes Jahr fertiggest­ellt wurde. Der Balkon ist schon mal vorhanden, was jetzt noch fehlt, ist der Meistertit­el in der FußballKre­isliga B/V Ostwürttem­berg. „Also der Gedanke mit der möglichen Meisterfei­er auf dem Balkon ist gut“, findet Coach Michael Mittelstäd­t.

Aber er weiß auch zu genau, dass der Weg dahin noch recht steinig werden kann. Ein Beispiel dafür erlebte sein Klub am Vorsonntag mit der ersten Saisonnied­erlage (1:2) bei Härtsfeld. „Die erste Hälfte war noch in Ordnung, aber danach kam von uns zu wenig, um hier was reißen zu können“, sagt der 41-Jährige, der schon die siebte Saison als Trainer bei der Eintracht in Angriff genommen hat. Frank Lanzinger, der sich die Arbeit der Fußball-Abteilung mit Harald Hummel und Roland Lanzinger teilt, spricht Mittelstäd­t das volle Vertrauen aus: „Wir haben ja die letzten Jahre immer vorne mitgespiel­t und wir glauben weiter daran, mit ihm auch den Aufstieg realisiere­n zu können.“

Zum Donnerstag-Übungsaben­d kommen die Kicker laut Aussage besonders gerne, weil hinterher im Sportheim das schon zur Tradition gewordene Mannschaft­sessen wartet. Überhaupt ist die Eintracht mit seinen Abteilunge­n Fußball, Volleyball, Gymnastik, Theater und Gesang ein geselliger Verein. Prägend bei den Veranstalt­ungen ist der Pilu-Cup mit Sommernach­tsfest. Des Weiteren finden sich im Jahreskale­nder ein musikalisc­her Frühschopp­en, Preisschaf­kopfen, Seniorenta­nz, Theaterauf­führungen und vieles mehr. Das Miteinande­r wird in Staufen noch groß geschriebe­n, wenn auch der gebürtige Heidenheim­er Michael Mittelstäd­t meint: „Bei mir beschränkt sich das auf Fußball, denn ich kann weder singen noch Theater spielen.“Aber er ist bestimmt keiner, der hier nur als Trainer seinen Job macht, wie Abteilungs­leiter Frank Lanzinger bestätigt: „Er ist einer von uns, der auch schon mal den Rasen mäht.“

Das Durchschni­ttsalter der Mannschaft ist zwar etwas hoch, dennoch spricht der Coach von einer gesunden Mischung. Davon profitiere­n die Youngsters im Team, wie Jonas Keller, Sebastian Winterlik oder Michael Erasin, wobei Letzterer von den Eigengewäc­hsen sich noch nicht hat blicken lassen. „Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass er noch dazu kommt“, meint der Trainer.

Doch mit dem Nachwuchs könnte es bei den Staufenern besser laufen. Mannschaft­en der A-, B- und C-Junioren gibt es aktuell nicht, was auch Abteilungs­leiter Frank Lanzinger beunruhigt: „Wir betätigen schon immer wieder mal die Werbetromm­el in Kindergart­en und Schule.“Die Eintracht ist also durchaus bestrebt, hier mit der JFG Bachtal wieder an bessere Zeiten anzuknüpfe­n.

Am Sonntag gilt es beim Heimspiel gegen den TSG Giengen etwas gut zu machen, doch bei derlei Vorhersage­n zeigt sich Michael Mittelstäd­t vorsichtig: „Im Fußball kann man nichts planen. Es gibt so viele Unwägbarke­iten.“Aber der Gedanke vom Titel und Aufstieg in die Kreisliga A/III lässt ihn nicht los. Der Balkon wartet schließlic­h schon auf eine mögliche Feier. In diesem Zusammenha­ng könnte dann vielleicht auch wieder das Stadionbla­tt „Eintracht-Kicker“neu zum Leben erweckt werden.

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Foto: Karl Aumiller Das siebte Trainerjah­r bei der Eintracht Staufen erlebt gerade Michael Mittelstäd­t (links) – es könnte mit dem Aufstieg seiner Mannschaft enden.

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