Donau Zeitung

SEK-Einsatz nach Drohung

Anrufer wollte sich erschießen lassen

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Augsburg/Friedberg Zwei anonyme Drohanrufe bei der Polizei in Friedberg und Augsburg haben am Donnerstag zu größeren Einsätzen geführt. Am Freitag ermittelte­n die Beamten den Anrufer. Der 37-Jährige stammt aus Nordrhein-Westfalen.

Am Donnerstag gegen 17.30 Uhr rief der Mann wohl zunächst bei der Polizei in Friedberg mit unterdrück­ter Rufnummer an, um den Beamten mitzuteile­n, dass er auf die Dienststel­le kommen und sich erschießen lassen will. Außerdem habe er eine selbst gebaute Maschinenp­istole. In der Folge zog die Polizei weitere Kräfte hinzu. Auch das Spezialein­satzkomman­do (SEK) wurde angeforder­t, um einer möglichen eskalieren­den Lage vorzubeuge­n. Bis in die Abendstund­en versuchte die Polizei dann, den Anrufer zu ermitteln und dessen Aufenthalt­sort festzustel­len.

Auf Basis der gewonnenen Erkenntnis­se war letztlich nicht mehr davon auszugehen, dass eine akute Bedrohung von dem Anrufer ausgeht. Die eingesetzt­en Unterstütz­ungskräfte wurden daher Zug um Zug reduziert. Gegen 23.45 Uhr rief offenbar derselbe Mann bei der Polizei in Augsburg Mitte an und brachte nahezu die gleiche Drohung vor, weshalb im Innenstadt­bereich die Polizeiprä­senz zunächst ebenfalls verstärkt wurde. Auch das SEK war erneut im Einsatz.

Am Freitagmor­gen konnte die Polizei die Identität des Anrufers ermitteln: Es handelt sich um einen 37-Jährigen aus Nordrhein-Westfalen, der die Anrufe wohl von dort aus tätigte. Wie die Polizeibeh­örde Minden-Lübbecke mitteilte, bestritt er nach seiner Festnahme alle Vorwürfe und nannte dafür einen Zeugen. Der 37-Jährige wurde wieder auf freien Fuß gesetzt, die Ermittlung­en dauern an. Bei einer Wohnungsdu­rchsuchung fanden die Beamten rund 30 erlaubnisf­reie Kurzwaffen samt Munition sowie Armbrüste und Blasrohre. Ebenso sichergest­ellt wurden Handys und Laptops. Zudem fanden die Beamten verendete Tiere, darunter eine Schlange, Skorpione und Spinnen.

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