Donau Zeitung

Freie Wähler werben um Mittelstan­d

Aiwanger fordert „mehr Ellenbogen“

-

Veitshöchh­eim Die umstritten­en Äußerungen Aiwangers zum Tragen von Messern scheinen bei den Freien Wählern schon Schnee von gestern zu sein. Auf der Landesvers­ammlung im unterfränk­ischen Veitshöchh­eim (Landkreis Würzburg) jedenfalls wurden sie im Plenum nicht diskutiert. Im Mittelpunk­t standen die Beschlüsse, mit denen die Partei den Mittelstan­d fördern will. So sollen die Meisterpfl­icht, die Abschaffun­g der Erbschafts­teuer und eine Senkung der Mehrwertst­euer in der Gastronomi­e dem Mittelstan­d helfen.

„Wir Freie Wähler stehen zu unseren Landwirten und bäuerliche­n Betrieben“, heißt es zudem in der Resolution, die die etwa 230 Teilnehmer verabschie­deten. In einer Grundsatzr­ede stellte der Parteivors­itzende Hubert Aiwanger andere Parteien als ideologisc­h statt lösungsori­entiert dar und bezog sich dabei unter anderem auf die Grünen, die Linke und die AfD. In der Automobili­ndustrie etwa sollten weder Verbrennun­gsmotor noch Batterie oder Wasserstof­f als „NoGo“oder als „das Beste“gelten. In den Parlamente­n müssten die Freien Wähler „noch mehr die Ellenbogen ausfahren“, sagte Aiwanger. Nach einem knappen Jahr Regierungs­beteiligun­g im Freistaat zog der Parteivors­itzende und Vizeminist­erpräsiden­t eine positive Bilanz.

„Wir haben viel bewegt“, sagte Aiwanger mit

Blick auf die Straßenaus­baubeiträg­e, die Hebammenau­sbildung und die Kinderbetr­euung. Bildungsmi­nister Michael Piazolo stellte in Aussicht, Alltagskom­petenz als Unterricht­sinhalt in der Schule mit Projekttag­en auszubauen und als Zertifikat im Zeugnis zu hinterlege­n. Weitere Resolution­en beschäftig­ten sich mit einem „kinderfreu­ndlichen Bayern“– etwa durch mehr Qualität in der Betreuung, durch den Ausbau erneuerbar­er Energien und eine Reduzierun­g des Flächenver­brauchs im Bau auf maximal fünf Hektar pro Tag. Wie das Flächenspa­ren vor Ort ablaufen soll, blieb für manche Teilnehmer ungenau. Zudem erklärte Aiwanger, der Industrie „keinen Stock in die Speichen“halten zu wollen. Die Partei wolle nicht, dass Industrie abwandere, nur damit es weniger Flächenund Energiever­brauch gebe.

 ??  ?? Hubert Aiwanger
Hubert Aiwanger

Newspapers in German

Newspapers from Germany