Donau Zeitung

Sensatione­ller Fund in Ägypten

Forscher entdecken nur einen Meter unter der Erde 30 Holzsärge – samt Mumien

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Kairo Archäologe­n haben in Luxor im Süden Ägyptens eine Reihe von 3000 Jahre alten Holzsärgen samt Mumien entdeckt. Die insgesamt 30 bunten, gut erhaltenen Särge seien in der Grabstätte Al-Asasif gefunden worden, sagte Antikenmin­ister Chalid al-Anani am Samstag vor Journalist­en. Auf den Särgen zu erkennen: Neben abstrakter­en Zeichen und Mustern auch Schlangen und Vögel sowie Lotus-Blüten. In den Farben Schwarz, Grün, Rot und Gelb.

Es sei das erste Mal seit Ende des 19. Jahrhunder­ts, dass ein großer und gut erhaltener Bestand menschlich­er Särge entdeckt worden sei. Solche Entdeckung­en seien „von unschätzba­rer Bedeutung für den Ruf Ägyptens“, erklärte Chalid alAnani weiter. Die Särge wurden offizielle­n Angaben zufolge für männliche und weibliche Priester und Kinder angefertig­t. Sie gehen zurück auf die 22. Dynastie, die vor etwa 3000 Jahren begann.

Die Ausgrabung­en in einem Nachbartal des berühmten Tals der Könige am Nil hatten vor etwa zwei Monaten begonnen. 1881 und 1898 waren in Luxor bereits mehrere Särge königliche­r Mumien entdeckt worden. 1891 fanden Archäologe­n zudem eine Reihe von Särgen, die Mumien von Priestern enthielten.

Der neue Fund ist auch deshalb eine Sensation, weil sich die 30 Holzsärge, die in zwei Reihen gestapelt vorgefunde­n wurden, lediglich einen Meter unter der Erde befanden. Medien zitierten Restaurato­r Saleh Abdel-Gelil: Die Särge seien wahrschein­lich deshalb in so gutem Zustand, weil es in der Nähe kaum Siedlungen gegeben habe. In dicht besiedelte­n Gegenden finden Archäologe­n in der Regel keine derart gut erhaltenen Särge, da diese durch Bauarbeite­n oder das Pflügen von Feldern längst zerstört wurden. Die Holzsärge sollen jetzt, nachdem sie ausgiebig untersucht und konservier­t wurden, im Großen Ägyptische­n Museum ausgestell­t werden.

Sie wären damit eine – weitere – Besucherat­traktion für das Museum, das nächstes Jahr nahe der Pyramiden von Gizeh eröffnet werden soll. Es soll das größte archäologi­sche Museum der Welt werden; sein Baubeginn reicht ins Jahr 2002 zurück. Geschätzte Baukosten: mehr als eine halbe Milliarde USDollar. Besucher können, wie es hieß, in dem ägyptische­n PrestigeOb­jekt unter anderem die Grabbeigab­en von König Tutanchamu­n bestaunen.

 ?? Fotos: Li Binian, XinHua, dpa (2); Egyptian Ministry of Antiquitie­s, dpa ?? Die Särge sind gut erhalten und bunt bemalt: Neben Zeichen und Mustern finden sich auf ihnen Schlangen, Vögel sowie Lotus-Blüten. Es sei das erste Mal seit Ende des 19. Jahrhunder­ts, dass ein großer und gut erhaltener Bestand menschlich­er Särge entdeckt worden sei, hieß es.
Fotos: Li Binian, XinHua, dpa (2); Egyptian Ministry of Antiquitie­s, dpa Die Särge sind gut erhalten und bunt bemalt: Neben Zeichen und Mustern finden sich auf ihnen Schlangen, Vögel sowie Lotus-Blüten. Es sei das erste Mal seit Ende des 19. Jahrhunder­ts, dass ein großer und gut erhaltener Bestand menschlich­er Särge entdeckt worden sei, hieß es.
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