Äußerst fragwürdige politische Haltung
Zum Artikel „Gremheimer wehren sich gegen Flutpolder“vom 10. Oktober: Die Sorgen betroffener Landwirte gegen die Errichtung von Flutpolder für die dringlich erforderliche Gewährleistung des Hochwasserschutzes auf von ihnen bewirtschafteten Flächen ist zum Teil verständlich; nicht jedoch die Art der Vorgehensweise ihrer Initiative „Rettet das Donauried“: In ihrem vermeintlich notwendigen Kampf gegen die Errichtung der Flutpolder stehen nämlich nur die eigenen Interessen im Fokus. Bedeutende Tatsachen werden ignoriert und verschwiegen; zum Teil falsche Tatsachen vorgespielt. Ihre politische Haltung und Gesinnung ist äußerst fragwürdig: Zwischenzeitlich stehen Protagonisten aufgrund ihrer rechtsextremen Positionen unter Beobachtung des Verfassungsschutzes. Aus Gremheim ist das KleinGörlitz Schwabens geworden.
Die Initiative „Rettet das Donauried“setzt sich entgegen ihren Angaben nicht für die Rettung des Donaurieds ein. Vielmehr ignoriert sie die gravierenden Auswirkungen massiver Entwässerungsmaßnahmen auf Ökologie und Hochwasserschutz zugunsten der Ausweitung und Intensivierung der Landwirtschaft; diese gehören jedoch zu den Hauptursachen der Zuspitzung zu erwartender Hochwasserereignisse und des Verlustes an natürlichen Lebensräumen für Menschen, Pflanzen und Tiere. Wer gegen die Errichtung von Poldern kämpft, müsste sich konsequenterweise gegen die ackerbauliche Nutzung von Hanglagen und gegen Entwässerungsmaßnahmen landwirtschaftlicher Flächen einsetzen. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Tatsächlich sind Landwirte unbestritten Profiteure im „Polderland“(begradigter Flüsse) – nicht jedoch die betroffenen ursprünglichen Ried- und Auenlandschaften mit ihrer natürlichen Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Wo sind die artenreichen (Feucht-)Wiesen, die intakten Auwälder mit ihren natürlichen Waldsäumen, die mäandernden Bäche und Flüsse oder die Gewässer mit natürlichen Uferbereichen geblieben? Sie waren einst geliebte Bestandteile unserer Heimat sowie effektiver und natürlich gegebener Hochwasserschutz. Durch sie würden Flutpolder tatsächlich überflüssig.
Josef Schrallhammer, Buttenwiesen