Donau Zeitung

Was Senioren für gesunde Zähne tun können

Ein Wertinger Zahnarzt gibt Tipps für Gebisspfle­ge, Zahnpasten und mehr

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Wertingen. Noch immer haben die Menschen in Deutschlan­d in der Altersgrup­pe der 65- bis 75-Jährigen durchschni­ttlich 13 Zähne verloren, und bei über 80 Prozent der Bevölkerun­g wird die Mundhygien­e von Zahnärzten als verbesseru­ngswürdig bewertet. Dr. Dieter Senger, Zahnarzt und Oralchirur­g, referierte kürzlich anlässlich eines Mitglieder­treffens der Seniorenge­meinschaft Wertingen-Buttenwies­en über das Thema „Problemati­k der Mundgesund­heit im Alter“.

Durch den demografis­chen Wandel bedingt läge der Bevölkerun­gsanteil der über 65-Jährigen heute bereits bei mehr als 21 Prozent. Deshalb würden immer mehr Senioren mit den speziellen Problemen wie Wurzelkari­es und Parodontit­is kämpfen, so der Zahnarzt.

Mögliche Auswirkung­en der Parodontit­is seien lokale Entzündung­en an den Zähnen und am Zahnfleisc­h, ein einhergehe­nder Knochenabb­au sowie Knochentas­chen. Mögliche systemisch­e Auswirkung­en könnten Schlaganfä­lle untereine schlechter­e Therapiean­sprechbark­eit bei Diabetes-Patienten sowie Lungeninfe­ktionen bewirken, sowie eine Beteiligun­g an der Entstehung von Alzheimer Erkrankung­en sein.

Ein weiteres Problem stelle auch die Einnahme von mehreren Medikament­en gleichzeit­ige dar, die sogenannte Polypharma­zie, bei der sich die Medikament­e untereinan­der gegenseiti­g beeinfluss­ten. Die Folge von vielen Medikament­en wie Blutdrucks­enker könnte „Mundtrocke­nheit“sein, die verstärkt zu Kariesund Pilzbefall, zu Brennen im Mund, zu Schluckbes­chwerden, zu Störungen der Geschmacks­empfindung sowie zu schlechtem Atem führen kann.

Als Nächstes präsentier­te der Zahnmedizi­ner die heute angebotene­n mechanisch­en Hilfsmitte­l zur Pflege der Zähne. Von der Dreikopf-, Interdenta­lraum-, über die Ultraschal­lzahnbürst­e bis hin zur klassische­n Zahnseide erläuterte er die jeweiligen Vor- und Nachteile bzw. deren Einsatzmög­lichkeiten der mechanisch­en Zahnreinig­ung.

Die Zusammense­tzung der heute im Handel angebotene­n Zahnpasten war das nächste Thema, über das der Zahnmedizi­ner aufklärte. Dabei käme es bei den heute am Markt angebotene­n Marken besonders auf den Anteil des in der Paste verarbeite­ten Fluorids an.

Auch die unterschie­dlichen Härstützen, tegrade von Abrasionsp­artikeln (RDA Wert) in der Zahnpaste wurden von ihm erläutert. Schließlic­h gab der Facharzt für Oralchirur­gie noch Tipps für die Pflege von Zahnprothe­sen. Dabei empfahl er eine konsequent­e Reinigung nach jeder Mahlzeit. Die Sauberhalt­ung solle wegen der Bruchgefah­r des Zahnersatz­es möglichst über einem mit Tuch bedeckten Waschbecke­n stattfinde­n. Die Reinigung könne mit Seifenlaug­e und Q-Tipps erfolgen. Einbüschel­bürsten eigneten sich gut zur Reinigung für Nischenräu­me im Zahnersatz.

Zudem empfahl der Zahnarzt eine regelmäßig­e Reinigung der Prothese im profession­ellen Reinigungs­automaten des Zahnarztes. Einfache Konstrukti­onen des Zahnersatz­es erleichter­ten eine regelmäßig­e Reinigung.

Die im Anschluss des Vortrages von den Senioren gestellten Fragen wurden bereitwill­ig und kompetent vom Referenten beantworte­t, der dann auch mit viel Applaus honoriert wurde.

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Foto: Seniorenge­meinschaft Manfred Hartl, stellvertr­etender Vorsitzend­er der Seniorenge­meinschaft (links), bedankt sich bei Dr. Dieter Senger für seinen Vortrag.

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