Falschgeld schnell erkennen
Kriminalbeamte geben Tipps zur Unterscheidung von echten und falschen Scheinen und wie man sich bei Betrug verhalten soll
Landkreis Falschgeld gibt es nicht nur bei Monopoly, sondern auch im realen Leben, wie aktuelle Zahlen zeigen: Im Jahr 2018 gab es, laut Kripo Dillingen, 40 Fälle von Falschgeld, heuer bis Mitte Oktober bereits 76.
Anlässlich des länderübergreifende Sicherheitstages der Polizeipräsidien am gestrigen Dienstag, hat die Kripo Dillingen in der Eingangshalle des EGM-Centers Nördlingen einen Infostand zum Thema Falschgeld errichtet. Sandra Gartner von der Kripo Dillingen erklärt, warum mehr Falschgeld im Umlauf ist: „Gründe für den Anstieg können sein, dass die Zahlen aufgrund der Neueinführung des 50-Euro-Scheins 2017 eher niedrig waren, aber auch das Darknet kann eine Rolle spielen“. Neben Betäubungsmitteln und Waffen sei auch Falschgeld sehr leicht über das Darknet zu bekommen.
Doch wie erkennt man als Laie Falschgeld, wenn man nicht gerade eine Lupe oder einen Schein zum Vergleich zur Hand hat? Gartner hat drei Tipps, mit denen jeder herausfinden kann, ob das Geld in der Hand echt ist oder nicht: Sehen, Fühlen und Kippen. Man braucht dafür nur seine Sinne und kein Prüfgerät.
● Sehen Da die Euro-Scheine qualitativ hochwertig sind, erkennt man in manchen Fällen schon auf den ersten Blick, ob etwas auffälliges, wie beispielsweise das Tor im unteren Schein auf dem Foto, falsch ist. Außerdem kann man das Wasserzeichen, sowie den Sichtstreifen der im Papier eingearbeitet ist, im Gegenlicht betrachten. Der sogenannte Sicherheitsfaden verläuft mittig von oben nach unten. Beim genaueren Hinsehen mit einer Lupe kann man außerdem eine Mikroschrift in Form von kleinen Wertzahlen und Eurozeichen entdecken, die bei einem echten Schein an vielen unterschiedlichen Stellen aufgedruckt sind.
● Fühlen Echte Scheine bestehen zu 100 Prozent aus Baumwolle und sind griffig und fest. Gefälschte Scheine würden sich eher glatt und labbrig anfühlen. „Außerdem fühlt man an verschiedenen Stellen sogenannte Erhabungen, wenn man über einen echten Schein streicht“, so Gartner. Echte Scheine hätten beispielsweise am Rand und an der unteren Zahl ein Relief, welches sich rau und rillig anfühle. Beim 10-Euro-Schein spürt man zudem eine Perforierung, also eine Art Durchlochung an der unteren Zahl. ● Kippen Beim Kippen des Geldscheines kann man die Hologramme genauer betrachten und darauf achten, ob dabei ein Bild sichtbar ist oder der Streifen sich verändert, beziehungsweise im Licht schimmert. Falsche Hologramme glänzen oft nicht im Licht. Kippt man einen
Falschgeld schnell erkennen: Sehen, Fühlen und Kippen
Verdacht sofort der Polizei melden
echten Schein, verändert sich die Farbe der Wertzahl auf der Vorderseite unten und schimmert in verschiedenen Grün- und Blautönen.
„Sollte man falsches Geld in die Hände bekommen oder den Verdacht hegen, ist es wichtig, sofort die Polizei zu informieren“, sagt die Kripobeauftragte.
Außerdem sollte man den Schein nicht mehr allzu oft berühren, da ansonsten Spuren verwischt werden. Am besten wäre es, den falschen Schein in ein Papierkuvert zu stecken und bei der Polizei abzugeben. Auf keinen Fall sollte der Schein in den Verkehr gebracht werden. „Die häufigste gefälschte Banknote mit einem Anteil von über 50 Prozent der Gesamtfälschungen ist übrigens der 50-Euro Schein, gefolgt vom 20er und 100er“, sagt Gartner.