Donau Zeitung

Turbulente Zeiten für Kuka

Der Roboterbau­er Kuka liefert weiter keine rosigen Zahlen ab. Immerhin: Im dritten Quartal ist der Gewinn gewachsen. Für das gesamte Jahr 2019 gilt das nicht

- VON CHRISTINA HELLER

Augsburg Vom Augsburger Roboterher­steller Kuka kommen zum Teil gute Nachrichte­n: Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) ist im dritten Quartal 2019 gewachsen – zumindest im Vergleich zum Vorjahresq­uartal. 35,6 Millionen Euro hat das Unternehme­n eingenomme­n. Im dritten Quartal 2018 waren es 26,4 Millionen Euro. Auch die Ebit-Marge, also der Anteil des Gewinns am Umsatz, ist im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum angestiege­n und liegt nun bei 3,1 Prozent. Woran das liegt? Kuka-Chef Peter Mohnen hat eine Antwort: Das Effizienzp­rogramm, das Kuka Anfang des Jahres gestartet hat, scheint zu wirken.

„Wir haben mit dem Effizienzp­rogramm frühzeitig Maßnahmen ergriffen, um Kuka in wirtschaft­lich turbulente­n Zeiten zu stabilisie­ren“, sagte Mohnen in einer Mitteilung des Konzerns. Noch sind diese Umstruktur­ierungsmaß­nahmen im vollen Gange. So wurde erst vor knapp einer Woche bekannt, dass Kuka plant, mehrere Arbeitsplä­tze von Augsburg nach Franken zu verlegen. Und auch Mohnen sagte in der Konzernmit­teilung, die Konjunktur bleibt turbulent. „Deshalb werden wir diesen Kurs auch konsequent weiterverf­olgen.“

Und so positiv sich die Gewinnentw­icklung auf den ersten Blick auch anhört, die Krise hat Kuka noch nicht überwunden. Das wird etwa deutlich, wenn man auf die Prognose für das gesamte Geschäftsj­ahr 2019 blickt: Der Augsburger Roboterbau­er rechnet nun noch mit einem Umsatz von 3,2 Milliarden Euro. Erst im September hatte Kuka deshalb seine Jahresprog­nose nach unten angepasst. Nun geht der Konzern für das Gesamtjahr noch von einer Ebit-Marge von 1,1 Prozent aus. Ein Grund dafür ist auch die

Umstruktur­ierung im Geschäftsb­ereich automatisi­erte Fertigungs­lösungen und Sondermasc­hinen, der eben nach Franken verlagert werden soll, teilt der Konzern nun mit.

Dazu kommen weitere Faktoren, die die Zahlen des Augsburger Roboterbau­ers belasten: Die Aufträge sind im Vergleich zum Vorjahr eingebroch­en. Im Vergleich zum dritten Quartal 2018 sind die Auftragsza­hlen um 16,7 Prozent geschrumpf­t. Und auch wenn man die Konzernzah­len für das gesamte bisherige Jahr mit denen der ersten neun Monate des Vorjahres vergleicht, steht Kuka schlechter da:

Insgesamt sind die eingegange­nen Aufträge um fast sieben Prozent geschrumpf­t. Der Umsatzerlö­s beträgt bisher knapp 2,4 Milliarden Euro 3,1 Prozent weniger als 2018.

Auch der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) brach in den ersten neun Monaten dieses Jahres im Vergleich zu 2018 ein. In diesem Jahr erwirtscha­ftete Kuka 81,4 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor waren es im gleichen Zeitraum noch 93,9 Millionen Euro gewesen – ein Rückgang um gut 13 Prozent.

Und wie soll es in Zukunft weitergehe­n? Die konjunktur­elle Lage bleibt weiter schwierig, heißt es von Kuka. Vor allem die Autoindust­rie – einer der Hauptkunde­n des Augsburger Roboterher­stellers – halte sich mit Investitio­nen zurück. Deshalb rechnet der Konzern auch damit, dass die Nachfrage für das gesamte Jahr 2019 rückläufig bleibt.

Kuka beschäftig­t in Augsburg momentan etwa 3700 Menschen. Bis vor kurzem hatte Kuka noch 4000 Mitarbeite­r. Die Zahl der Angestellt­en war wegen der Umstruktur­ierung des Konzerns gesunken. Der Roboterbau­er, der zum chinesisch­en Midea-Konzern gehört, hatte angekündig­t 350 Stellen abbauen zu wollen. Rund zwei Drittel der Jobs sind mittlerwei­le gestrichen.

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Foto: Ulrich Wagner Kuka hat seine Quartalsza­hlen veröffentl­icht.

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