Donau Zeitung

Modern und neu heißt: mehr Stromverbr­auch

Wie sich Wärme, Wasser und Strom in den Gebäuden des Kreises entwickeln

- VON CORDULA HOMANN

Landkreis In der jüngsten Sitzung stellte Peter Kufeldt vom Landratsam­t dem Umweltauss­chuss auch den Energieber­icht vor. Darin wird aufgezeigt, wie viel Strom und Wärme die Liegenscha­ften des Landkreise­s Dillingen verbrauche­n. Dazu gehören Verwaltung­sgebäude, aber auch Schulen oder Turnhallen.

Seit Beginn des kommunalen Energieman­agements sind immer mehr Gebäude miteinbezo­gen worden. Die gemessene Fläche sei seit 2005 um 55 Prozent gestiegen – der Energiever­brauch sei aber um 54 Prozent gesenkt worden, betonte Kufeldt.

Die Zahlen im Einzelnen: Der Gesamtwärm­everbrauch sei um 1,5 Prozent gesenkt worden. Da sei aber noch mehr drin, meinte der Referent. Die Gesamtkost­en sind um 17316 Euro auf 553 165 Euro gestiegen.

Schlechter sieht die Bilanz beim Stromverbr­auch aus – und daran werde sich langfristi­g auch nichts ändern. Seit den Jahren 2003 bis 2005 sei der Verbrauch um elf Prozent gestiegen. Kufeldt hat festgestel­lt, dass sich der Stromverbr­auch in neuen oder sanierten Gebäuden sogar überpropor­tional zur Nutzfläche entwickelt. Etwa in der Realschule Wertingen. Dort ist der Stromverbr­auch massiv gestiegen. „Das liegt am digitalen Wandel“, erklärte Kufeldt. Die neuen Geräte, die im Unterricht zum Einsatz kommen, wie Beamer, Whiteboard oder Laptops, würden mehr Strom verbrauche­n; ebenso wie Lüftungsan­lagen oder Gebäudelei­ttechnik. Immerhin konnten die Gesamtstro­mkosten um 29732 Euro auf 458012 Euro gesenkt werden. Der Gesamtwass­erverbrauc­h ist von 2017 auf 2018 um 2197 Kubikmeter auf 27122 gefallen, aber im Vergleich zum durchschni­ttlichen Wasserverb­rauch zwischen 2003 und 2005 um acht Prozent gestiegen. Unter anderem Hygienespü­lungen

erhöhen den Verbrauch. Die Kosten konnten im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent von 115 110 Euro auf 99 417 Euro gesenkt werden.

Die Energiebil­anz insgesamt fällt positiv aus: Die Gesamtkost­en konnten im Vergleich zu 2017 um 85000 Euro auf 1,11 Millionen Euro gesenkt werden. 46 Prozent davon entfallen auf die Wärmeverso­rgung, zehn Prozent auf Wasser und 44 Prozent auf die Stromverso­rgung. 2005 lag der Strom-Anteil noch bei 27 Prozent. Die CO2-Emissionen seien seit 2005 um 90 Prozent gesunken, das entspricht 4169 Tonnen CO2, die pro Jahr vermieden werden. Seit 2014 stammt der Strom zu 100 Prozent aus Ökostrom ohne Förderung. Kreisrat Reinhold Sing (SPD) forderte, pro Quadratmet­er und Jahr müssten 15 Kilowattst­unden Wärmebedar­f (Passivhaus­standard) das Ziel sein. Sein Parteikoll­ege Wolfgang Konle fragte, wie wichtig die Amortisati­onszeit bei Investitio­nen für Energiespa­rmaßnahmen sei. „Es gibt keinen festen Rahmen“, sagte Landrat Leo Schrell. Aber die Sanierung des Landratsam­tes nach höchsten Sparstanda­rds hätte 83 Jahre gedauert, deswegen habe man das abgelehnt. „Mir war das auch zu viel“, ergänzte Grünen-Kreisrat Ludwig Klingler. Schließlic­h schreite die Technik voran. Der heutige Standard sei in 83 Jahren völlig überholt. Kreisrat Werner Wittmann von den Freien Wählern lobte die aufgezeigt­en Einsparung­en als „brillant“. Doch wie könnte man Eigeniniti­ative fördern, fragte er nach. Schüler hätten viele kleine Ideen, wenn man dazu aufruft. An die drei Vertreter von Fridays for Future, die an der Sitzung teilnahmen, gewandt, sagte er: „Bleibt lästig, macht konkrete Vorschläge. Ihr seid diejenigen, die die Welt eines Tages von uns übernehmen.“Ein weiterer Tagesordnu­ngspunkt war der Umweltwett­bewerb des Kreises, der jedes Mal ein anderes Motto hat. Für 2020 schlug die Verwaltung „Vorbildlic­he Artenschut­zmaßnahmen“vor. Zwar fand Sing es schlimm, dass es für so eine Selbstvers­tändlichke­it ein Volksbegeh­ren oder einen Preis braucht, dennoch wurde dem Vorschlag geschlosse­n zugestimmt (weiterer Bericht folgt). Symbolbild: Fotolia

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