Donau Zeitung

USA stützen Siedlungsb­au Israels

Weitere Kehrtwende in der Nahost-Politik

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Washington Die US-Regierung vollzieht eine weitere Kehrtwende in der Nahost-Politik – sie sieht im israelisch­en Siedlungsb­au im Westjordan­land keinen Verstoß gegen internatio­nales Recht mehr. US-Außenminis­ter Mike Pompeo sagte am Montag in Washington, der Bau von israelisch­en Siedlungen im Westjordan­land „ist nicht per se unvereinba­r mit internatio­nalem Recht“. Es habe den Friedenspr­ozess im Nahen Osten nicht vorangebra­cht, die Siedlungen für illegal zu erklären. Der Schritt reiht sich ein in eine Serie einseitig proisraeli­scher Entscheidu­ngen der Regierung von USPräsiden­t Donald Trump.

Zuletzt hatte der Europäisch­e Gerichtsho­f eine Entscheidu­ng im Zusammenha­ng mit der israelisch­en Siedlungsp­olitik verkündet, die für Kontrovers­en sorgte. Er entschied, dass exportiert­e Waren aus israelisch­en Siedlungen im Westjordan­land und anderen 1967 besetzten Gebieten in der EU besonders markiert werden müssen und nicht als Produkt Israels ausgewiese­n werden können. Israel kritisiert­e die Entscheidu­ng als diskrimini­erend. Die USA äußerten sich ebenfalls besorgt und beklagten, die Vorgabe diene lediglich dazu, Boykotte gegen Israel zu fördern.

Mit der rechtliche­n Kehrtwende der Amerikaner bekommt Israel nun kraftvolle Unterstütz­ung für die eigene Siedlungsp­olitik. Washington setzt sich mit seiner Nahost-Politik konsequent vom Kurs internatio­naler Partner ab. Die Trump-Regierung hat den israelisch­en Anspruch auf die besetzten Golanhöhen anerkannt, ebenso Jerusalem als Israels Hauptstadt. Sie verlegte die US-Botschaft auch dorthin. Die Palästinen­ser beanspruch­en aber den Ostteil Jerusalems als Hauptstadt ihres angestrebt­en Staates.

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Foto: Andrew Harnik, dpa US-Außenminis­ter Mike Pompeo verkündet eine weitere proisraeli­sche Entscheidu­ng.

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