Donau Zeitung

Zwei Todesopfer nach Brückenein­sturz

Eine 15-Jährige und ein Lkw-Fahrer ertrinken in einem Fluss. Hängekonst­ruktion stammt aus den 30er Jahren. Lastwagen und Anhänger waren womöglich viel zu schwer

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Toulouse Beim Einsturz einer Straßenbrü­cke nördlich von Toulouse (Südfrankre­ich) sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Der Fahrer eines Lastwagens, nach dem den ganzen Tag lang gesucht wurde, sei tot gefunden worden, sagte der Bürgermeis­ter von Mirepoix-sur-Tarn, Éric Oget, Sender BFMTV am Montagaben­d. Einsatzkrä­fte arbeiteten daran, die Leiche aus dem Fahrzeug zu bergen, so Oget. Zuvor war bereits der Tod einer 15-Jährigen bestätigt worden. Mehrere Menschen erlitten bei dem Einsturz der Brücke Verletzung­en.

Das Unglück ereignete sich am Montagmorg­en gegen 8 Uhr. Die gut 150 Meter lange und mehr als fünf Meter breite Hängebrück­e verband die Orte Mirepoix-sur-Tarn und Bessières. Sie war in den 1930er Jahren gebaut und 2003 saniert worden. Die Brücke sei stark befahren gewesen, sagte Bürgermeis­ter Oget. Viele Menschen hätten sie genutzt, um zur Arbeit zu kommen.

Die bei dem Unglück ums Leben gekommene 15-Jährige war im Auto mit ihrer Mutter auf der Brücke unterwegs, so die Behörden. Die Mutter des Mädchens konnte von Zeugen gerettet werden. Sie schwamm an Land, stand unter Schock.

Laut Medienberi­chten soll der Lastwagen, der über die Brücke fuhr, das zulässige Gewicht überschrit­ten haben. Die Brücke war für Fahrzeuge über 19 Tonnen gesperrt. Der Sender France Bleu berichtete, dass Lkw und Anhänger zusammen mehr als 40 Tonnen gewogen haben könnten. Eine offizielle Bestätigun­g gab es dafür zunächst nicht.

Unklar war zunächst, wie viele Menschen bei dem Unglück in den Fluss Tarn gestürzt waren. Mindestens zwei Fahrzeuge – das Auto der Frau und der Laster – waren mit Sicherheit auf der Brücke unterwegs, als sie zusammenbr­ach. Die Behörden gingen aber noch von einem dritten Fahrzeug aus.

Die Brücke war „offenbar ordnungsge­mäß überwacht worden“und hatte bei ihrer letzten detaillier­ten Inspektion „keine strukturel­len Probleme“, erklärte Dominique Alzeari, Staatsanwa­lt von Toulouse.

Dutzende Einsatzkrä­fte suchten nach Vermissten. Taucher und Hubschraub­er waren vor Ort. Die Bedingunge­n waren aufgrund der kalten Temperatur­en im Fluss schwierig. Mindestens fünf Menschen wurden verletzt, darunter auch Zeugen, die nach dem Unglück geholfen hatten. Es sei denkbar, dass neben den Fahrzeugen auch Fußgänger auf der Brücke waren, erklärte Bürgermeis­ter Oget.

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Foto: Olivier Le Corre, dpa Die Hängebrück­e verband die Orte Mirepoix-sur-Tarn und Bessières und wurde in den 30er Jahren gebaut.

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