Zimmer-Service
Ein ungewöhnlicher Warnhinweis auf einer Schiefertafel gleich im Eingangsbereich: Ja, wir haben keine Schränke… Aha, aha, der Schrank an sich stört wohl im Konzept.
Das Hotel Luis ist ein hübsches, Stadthotel am Rand der Regensburger Altstadt. Und was die Möblierung des Hauses angeht, ist man hier eben eigenwillig. Oder eben vielmehr jener Luis, der dafür verantwortlich zeichnet – und das macht der Künstler mit einem guten Händchen und einem offensichtlichen Faible für dunkle Raumfarben. Dunkelviolett etwa, dazu alte Schulmöbel aus Holz, Tische, Überseekoffer. Die kleinen Zimmer sind nicht übermäßig üppig eingerichtet. Ein Sessel ist nicht überall drin. Über dem Bett alte Karten und Schaubilder – Schulinventar ebenfalls. Das alles harmoniert perfekt aufeinander abgestimmt. Genauso im Frühstücksraum, der mit seiner rauen Betonoptik wirkt wie eine todschicke Werkskantine
– allerdings mit leuchtendnachtblauem Lümmelsofa hinten im
Eck. Der Luis, das muss man sagen, weiß, wie man Farben zur Geltung bringt.
Hier kann man gut sitzen und die Zeitungen des Tages studieren (Kinder holen sich aus dem ComicFach klassische Lucky-Luke-Geschichten) oder noch einen Cappuccino trinken, bevor es in die Regensburger Altstadt geht, in der es derzeit wegen der gut besuchten Landesausstellung im Haus der Bayerischen Geschichte noch trubeliger als üblich zugeht. Gute zehn Minuten sind es vom Hotel Luis zu Fuß in die Stadt. Drei Dependancen gibt es in der Stadt – alle in unterschiedlichen Stilen eingerichtet, von gemütlich bis hell und modern. Schränke, das muss klar sein, gibt es aber in keinem. Doris Wegner