Donau Zeitung

Mehr als 1700 Unterschri­ften gegen den Albertus-Park

Grüne geben Liste ab, die den Bau stoppen könnte. Bürgermeis­terin spricht sich erneut für Projekt aus

- VON JONATHAN MAYER

Lauingen Über mehrere Wochen hinweg hat der Ortsverban­d von Bündnis 90/Die Grünen in Lauingen Unterschri­ften gegen das geplante Einkaufsze­ntrum im Osten der Stadt gesammelt. Am Montagmorg­en übergaben einige Mitglieder nun die Unterschri­ftenliste an Bürgermeis­terin Katja Müller (CSU), das Bürgerbege­hren ist somit beendet.

„Wir sehen die Zukunft der Stadt anders“, sagte Engelbert Kigele, Sprecher der Grünen, beim Treffen mit Müller. Trotzdem baue man auf politische Zusammenar­beit mit der Bürgermeis­terin. Zwischen 1700 und 1800 Unterschri­ften sind laut Ortsverban­d zusammenge­kommen, etwa 750 werden für einen Erfolg benötigt. Nun muss die Stadtverwa­ltung die Listen auf Mehrfachei­ntragungen und Unterschri­ften von Nicht-Lauingern überprüfen. Am 17. Dezember soll dann der Stadtrat in seiner Sitzung über das Bürgerbege­hren abstimmen. Dann können auch die Grünen nochmals Stellung beziehen.

Erklärt der Stadtrat das Bürgerbege­hren für zulässig, werden die Lauinger bald selbst über die Zukunft des Areals abstimmen dürfen: Laut Gesetz hat die Stadt dann drei Monate Zeit, um einen Bürgerents­cheid durchzufüh­ren.

Bürgermeis­terin Müller sprach sich am Montag im Gespräch mit unserer Zeitung für die Wahl aus: „Jeder hat seine eigene Meinung dazu. Für die kann dann jeder abstimmen“, sagte sie. Müller selbst sei nach wie vor für das Einkaufsze­ntrum,

das vom Investor HahnGruppe den Arbeitstit­el AlbertusPa­rk

bekommen hat. „Ich glaube nicht, dass das Einkaufsze­ntrum dem Handel in der Innenstadt schaden würde“, so Müller.

Doch Kigele und die Grünen sehen das anders. Sie kritisiert­en in der Vergangenh­eit mehrfach, dass durch die neuen Geschäfte noch weniger Kunden in die Innenstadt kämen. Im Gespräch mit unserer Zeitung nennt Kigele das Vorhaben einen „Wettkampf mit Dillingen.“Das wiederum dürfe kein Argument dafür sein, „so viel Land zuzupflast­ern.“

Erst im Juli hatte sich der Stadtrat mit knapper Mehrheit von 13 zu zehn Stimmen für das Einkaufsze­ntrum ausgesproc­hen. Der Investor Hahn-Gruppe möchte dort 18 bis 20 Millionen Euro investiere­n.

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Foto: Mayer Mehr als doppelt so viele Unterschri­ften wie nötig sind laut Ortsverban­d der Grünen für das Bürgerbege­hren zustande gekommen.

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