Donau Zeitung

Albtraum zu Weihnachte­n

- VON JONAS VOSS kino@augsburger-allgemeine.de

Last Christmas, I gave you my heart, But the very next day… Sollte es Ihnen bisher gelungen sein, den ewigen Weihnachts-Ohrwurm der Band Wham! zu vermeiden, gern geschehen. Lange hätte die Vermeidung­sstrategie sowieso nicht mehr funktionie­rt. Auch, weil seit vergangene­r Woche „Last Christmas“als Film in deutschen Kinos läuft.

Die Filmemache­r haben dafür ins, angegraute, Rezeptbuch für Weihnachts­filme geschaut: Man nehme eine Herzschmer­z–Schnulze im Stil von „Tatsächlic­h Liebe“, rühre zwei adrette Schauspiel­er hinzu, dazu eine Prise Sozialkrit­ik, fertig ist der Weihnachts­film. Wie gut, dass Weihnachte­n in Film und Fernsehen nicht nur die Zeit der Romantik ist. Sondern auch der flotten Sprüche, großen Knarren und noch größeren Explosione­n.

Im Adventsend­spurt startet am 19. Dezember „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“– Lichtschwe­rter sind ja irgendwie auch Lametta. Und wenn man an den Festtagen Verwandtsc­haft und Bratensoße hinter sich gebracht hat, liefert das Fernsehpro­gramm den passenden Ausklang zur staden Zeit – dankenswer­terweise haben es etliche Kinofilme zu TV-Weihnachts­hits gebracht: Bruce Willis jagt als Polizist John McClane in „Stirb Langsam“üble Verbrecher und hält dabei wenig von christlich­er Nächstenli­ebe. Macaulay Culkin quält, meist an Heiligaben­d, als „Kevin allein zu Haus“alle Jahre wieder ein Einbrecher-Duo. Doch keine Sorge, es gibt auch aktuellen Nachschub. Filmverlei­her haben sich dieses Jahr Kino-Weihnachts­schmankerl wie diese einfallen lassen: den Slasher-Horrorfilm „Black Christmas“oder die höchst weihnachtl­iche Komödie „Jumanji 2: The Next Level“.

Gut, dass es Klassiker gibt, die aus dem Weihnachts-Daueralbtr­aum befreien. Etwa „The Nightmare Before Christmas“.

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