Donau Zeitung

Was steckt in der „kalten Nahwärme“?

Für das Baugebiet Westfeld sucht der Bissinger Stadtrat alternativ­e Technologi­en für die Wärmeverso­rgung

- HORST VON WEITERSHAU­SEN

Bissingen Kalte Nahwärme im Westfeld, darüber sprach Bernd Vogl von der Firma Vision Green Solutions bei der Gemeindera­tssitzung in Bissingen. Dabei ging es um die künftige Wärmeverso­rgung im Baugebiet Westfeld.

Nach der Betrachtun­g verschiede­ner Wärmepumpe­nsysteme, erläuterte Bernd Vogl dem Gremium die Nahwärmeve­rsorgung für das Baugebiet mittels Grundwasse­rwärmepump­en. Diese Art von

Wärmepumpe­nsystem hätte sich im Vergleich zu anderen Systemen als am effiziente­sten erwiesen, sagte der Referent. Der Betrieb der Pumpen mit „grünem“Strom führe dazu, dass das Wärmenetz vollkommen CO2-frei betrieben wird.

Vogl den Ratsmitgli­edern die technische Funktion der „kalten Nahwärme“. Voraussetz­ung für die größtmögli­che Effizienz einer Anlage am Baugebiet Westfeld sei jedoch, im Vorfeld der Planung die Fließricht­ung, Geschwindi­gkeit und Temperatur des Grundwasse­rs in diesem Bereich zu messen. Die Ratsmitgli­eder zeigten sich von dem Vortrag über diese Technologi­e der Wärmeverso­rgung recht beeindruck­t. Bürgermeis­ter Stephan Herreiner hatte bereits im Vorfeld des Vortrags betont, dass eine Beschlussf­assung dazu nicht eingeplant gewesen sei.

„Wir wollen uns noch weitere alternativ­e Technologi­en zur Wärmeverso­rgung in diesem Baugebiet vorstellen lassen und dann eine gemeinsame Entscheidu­ng fällen“, sagte der Rathausche­f.

Im weiteren Sitzungsve­rlauf wurde die Vorgehensw­eise in Bezug auf die Sanierungs­arbeiten der Marktstraß­e in Bissingen vom Ratsgremiu­m erörtert. Dabei verwies Herreiner auf die Problemati­k, dass im Zuge der Sanierung auch die alten Wasserleit­ungen ersetzt werden müssten. Darüber hinaus sollte auch die Kanalisati­on befahren werden, um Schäden aufzuspüre­n, die im Zuge der Sanierung ebenfalls zu reparieren wären. Auch müsse entschiede­n werden, ob die Stromverso­rgung nicht ebenfalls im Boden verlegt werden solle. Ratsmitgli­ed Roman Bauer, Leiter des Tiefbauamt­s im Landratsam­t Dillingen, sagte dazu, eine Oberfläche­nsanierung reiche an der Stelle nicht aus. Auf dieser Grundlage einigte sich der Gemeindera­t über die Notwendigk­eit, eine Gesamtplan­ung zur Sanierung der Marktstraß­e erstellen zu lassen.

Darüber hinaus waren sich die Ratsmitgli­eder nach kurzer Diskussion einig, eine Aufgaben- und Prioritäte­nliste über die notwendige­n Maßnahmen der Gemeinde zu erstellen. „Denn es gibt viel zu tun“, sagte der Bürgermeis­ter.

Anschließe­nd beschloss das Gremium mit einer Gegenstimm­e, dem Antrag des Kreisjugen­drings nachzukomm­en, für die 50000 Euro teure Erneuerung der Drei-Kammer-Klärgrube am Zeltplatz Michelsber­g einen Zuschuss von 10000 Euro seitens der Gemeinde zu gewähren. Dieser Zuschuss kann laut Mitteilung des Bürgermeis­ters auch über Leistungen des Bauhofs für die Maßnahme abgerechne­t werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany