Donau Zeitung

Eppisburg bekommt eine Umgehungss­traße

Nach rund 20 Jahren mit vielen Diskussion­en stimmt der Holzheimer Gemeindera­t über eine Umgehungss­traße in Eppisburg ab. Die Entscheidu­ng fiel nicht geschlosse­n

- VON TANJA FERRARI

Nach knapp 20 Jahren Diskussion hat der Gemeindera­t Holzheim nun über die Umgehungss­traße entschiede­n.

Holzheim Seit rund 20 Jahren wird im Holzheimer Gemeindera­t über die Ritter-von-Eppo-Straße in Eppisburg diskutiert. Die zunehmende Verkehrsbe­lastung durch Autos, Lastwagen und landwirtsc­haftliche Maschinen ist für viele Anwohner eine Belastung. Aufgrund der günstigen Lage zwischen B16 und A8 rollen täglich rund 2500 Autos allein durch Eppisburg. Das hatte eine Statistik des Staatliche­n Bauamtes Krumbach ergeben. Doch nicht nur die Blechlawin­en sprechen für eine mögliche Umgehungss­traße im Holzheimer Ortsteil. Auch die kurvigen Verhältnis­se auf der Straße und die engen Radien sind für viele Bürger ein Dorn im Auge. Um eine vernünftig­e Lösung zu finden, hatte im November eine Befragung der Eppisburge­r stattgefun­den. Rund 60 Prozent der Einwohner gaben ihre Stimme ab. Davon wünschten sich Zweidritte­l die Umgehungss­traße für den Ortsteil.

„Knapp ein Jahr ist es nun her, dass das Straßenbau­amt Krumbach in unserer Sitzung war“, erläuterte Bürgermeis­ter Erhard Friegel am Dienstagab­end im Gemeindera­t. Nun müsse die Gemeinde endlich eine Entscheidu­ng treffen. Allen Betroffene­n könne es vermutlich

Ein Gemeindera­t stimmt gegen die Umgehung

nicht recht gemacht werden, betonte der Rathausche­f. Da es zum aktuellen Zeitpunkt noch keinen festen Verlauf für die Umgehungss­traße gibt, konnten alle Gemeinderä­te abstimmen, auch jene, die an einer möglichen Trasse liegen könnten.

Dass nach vielen Jahren der Diskussion nun endlich eine Entscheidu­ng her müsse, darin waren sich alle einig. Auf die Frage von Martina Speinle, ob die Gemeinde auch einen Rückzieher machen könne, wenn die Planungen nicht gefallen sollten, hatte Friegel eine Vermutung: „Ich denke es ist einfacher, etwas zu bremsen, als anzuschieb­en.“Auch Rat Wolfgang Fenzel sah das ähnlich und betonte, dass es in Höchstädt seit vielen Jahren ähnliche Diskussion­en bezüglich einer Umgehungss­traße gebe, doch zwischenze­itlich nichts passiert sei. „Anfangs war ich noch ein kleiner Bub – jetzt bin ich 60 und noch immer gibt es dort keine Lösung.“Wenn die Gemeinde nicht jetzt den Anstoß gebe, könnte über Jahrzehnte nichts mehr passieren, sagt er.

Das Straßenbau­amt habe diesbezügl­ich ein klares Zeichen gegeben. Deshalb solle der Gemeindera­t an die Menschen denken, die an der Ritter-von-Eppo-Straße leben.

An die Anwohner in Eppisburg wollte auch Rainer Egger denken. Er sagte: „Nach demokratis­chen Prinzipien müssen wir uns jetzt für die Umgehung ausspreche­n, da sich die Bürger das mit einer Zweidritte­lmehrheit gewünscht haben.“Darin, dass eine größere Variante bis an die Dillinger Straße vermutlich die beste Lösung wäre, war sich der Rat ebenfalls einig. Doch Volker Hanel betonte noch einmal, dass das vom Straßenbau­amt aktuell nicht vorgesehen sei.

Andreas Reiser vom Staatliche­n Bauamt in Krumbach bestätigte auf Nachfrage unserer Redaktion diesen Umstand: „Die Ortsumgehu­ng ist ausschließ­lich für den Ortsteil Eppisburg geplant.“Aufgrund der Voruntersu­chungen, die vor einigen Jahren stattgefun­den haben, sei eine neue Straße an der Nordseite geplant. „Der genaue Verlauf steht nanoch nicht fest; einzig ein ungefährer Korridor ist bekannt“, sagte Reiser. Gebe es jetzt das Signal aus der Gemeinde, dann werde mit den Planungen begonnen. Die passende Linie werde sich dann sicherlich finden. Stehe der erste Entwurf fest, dann werde dieser dem Rat noch einmal präsentier­t. „Gegen den Willen der Gemeinde werden wir keine Straße bauen“, betont er. Die Bürger sollen davon profitiere­n und einen eindeutige­n Nutzen haben. Das oberste Ziel sei klar: Mehr Verkehrssi­cherheit und eine Entlastung für die Anwohner durch wenitürlic­h ger Lärm, Schmutz und Abgase. Trotz des eindeutige­n Wunsches der Bürger nach einer Umgehung wurden auch die Nachteile im Gemeindera­t noch einmal thematisie­rt. Maria Schiele und Max Wiedemann verkündete­n, dass sie nicht abstimmen werden. „Den Flächenfra­ß sollten wir nicht außer acht lassen“, appelliert­e Schiele. Auch dass die Ritter-von-Eppo-Straße anschließe­nd in den Gemeindebe­sitz übergehe, sei ein finanziell­es Risiko. Rathausche­f Friegel gab diesbezügl­ich Entwarnung: „Abgestufte Straßen dürfen nur in einem guten Zustand übergeben werden.“13 Räter stimmten letztlich für die Umgehungss­traße, zwei stimmten nicht mit ab und ein Rat stimmte dagegen. „Es war ein langer Weg, den wir aber auch so wollten“, sagte der Bürgermeis­ter im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Gemeinde sei mit der eindeutige­n Abstimmung einen wichtigen und sinnvollen Schritt gegangen. Jetzt müssten die weiteren Planungen abgewartet werden.

 ?? Archivfoto: Karl Aumiller ?? Am nördlichen Ende von Eppisburg könnte bald eine Umgehungss­traße entstehen. Der Gemeindera­t stimmte in der jüngsten Sitzung eindeutig für das Projekt, das sich auch die Mehrheit der Einwohner wünschte. Das Straßenbau­amt Krumbach wird nun mit den Planungen beginnen.
Archivfoto: Karl Aumiller Am nördlichen Ende von Eppisburg könnte bald eine Umgehungss­traße entstehen. Der Gemeindera­t stimmte in der jüngsten Sitzung eindeutig für das Projekt, das sich auch die Mehrheit der Einwohner wünschte. Das Straßenbau­amt Krumbach wird nun mit den Planungen beginnen.
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