Der Patient hat sich erholt
Der FC Augsburg will seine Erfolgsserie auch in Hoffenheim fortsetzen. Rani Khedira sollte nach seiner Nackenverletzung wieder dabei sein
Augsburg Nein, einen besonderen Spaß hat er diesmal nicht vor. Nicht wie vergangenen Samstag, als Martin Schmidt nach dem Augsburger Heimsieg gegen Mainz einen sogenannten hässlichen Weihnachtspullover getragen hat. Letztlich eine PR-Aktion, die zum Schmunzeln war, sich aber auch ausgezahlt hat. Der Pullover ist in den Fanshops ausverkauft. Vor dem Spiel am Freitag in Hoffenheim (20.30 Uhr/ DAZN) sagt der FCA-Trainer: „Da ist kein Gag geplant, da ist ein Spiel geplant, das wir hoch konzentriert angehen wollen. Wir wollen punkten.“Denn mit derzeit 17 Punkten ist der FCA noch alles andere als im gesicherten Tabellenfeld.
Die letzten Tage vor Weihnachten fordern den Fußballprofis noch einmal viel ab. Bis zum 22. Dezember stehen drei Partien an. „Das wird intensiv“, sagt Schmidt, der aber überzeugt ist, dass „da noch für fünf Spiele Power im Tank wäre“.
Das FCA-Team ruft immer häufiger seine Qualität ab
Braucht es gar nicht, für drei reicht schon. „Diese drei Spiele bieten eine Riesenchance, den Herbst so abzurunden, um geruhsame Weihnachten zu feiern. Wir strotzen im Moment vor Gier und Mut“, so der FCA-Trainer. Also aufgepasst Hoffenheim. Zumal die Personallage der Augsburger exzellent ist. Ruben Vargas fehlt zwar wegen seiner fünften Gelben Karte, „wir werden das aber auffangen können“. Fredrik Jensen stellt Schmidt erneut einen Platz in der ersten Elf in Aussicht. Und die vom Mainz-Spiel angeschlagenen Rani Khedira (Nackenprellung) und Stephan Lichtsteiner (Muskelverletzung) trainieren auch bereits wieder. Schmidt hat also mal wieder die große Auswahl am Freitag, sagt aber bereits jetzt, dass es in der Englischen Woche sicherlich zu personellen Änderungen kommen werde.
Seit drei Spielen sind die Augsburger auswärts ungeschlagen, daran soll sich in Hoffenheim nichts ändern. Die Aufgabe aber wird schwer. Schmidt erwartet einen spielstarken Gegner mit einem starken Positionsspiel, der „uns in allen Belangen in der Arbeit gegen den Ball fordern wird“, so Schmidt. Mutig und gierig müsse seine Elf sein, so wie in den vergangenen Wochen. „Wir sind immer noch am Rausbuddeln, haben jetzt aber vielleicht zwei Schaufeln statt nur einer“, sagt Schmidt. Soll heißen: Der Aufwärtstrend ist unverkennbar, aber erst dann etwas wert, wenn noch weitere Punkte vor Weihnachten folgen. „Das Team ruft die Qualität ab, die in ihm steckt“, sagt Schmidt.
Auch während der schwierigen Anfangsphase war der Schweizer ruhig geblieben. Er hat an die Qualität des Kaders geglaubt. Stand jetzt, zu Recht. „Wir müssen aber in der Spur bleiben. Der Teamgeist trägt uns“, sagt er. Und immer weiterarbeiten. An den Inhalten, die er für seine Spielidee als wichtig erachtet. „Wir arbeiten am Herausspielen von Chancen, am Umschaltspiel, an der defensiven Stabilität“, sagt er.
Unruhe aber gibt es immer wieder mal um seinen Torhüter Tomas Koubek. Es wird nach wie vor über ein eventuelles Übergewicht spekuliert, das der Grund für seine Vielzahl an Fehlern sein könnte. Martin
Schmidt widerspricht: „Tomas zu viel Gewicht zuzuschreiben, ist nicht richtig.“Zudem werde weiterhin intensiv an seiner Agilität und Beweglichkeit gearbeitet. Wie bei jedem Torhüter. Koubek sei ein Top-Athlet, der in seiner Zeit in Augsburg große Fortschritte gemacht habe und weitere machen werde. Jeder Spieler werde zudem ständig gewogen und kontrolliert. Und Ernährungsberater arbeiten auch beim FCA mit den Spielern zusammen. Es gibt Ernährungspläne, die mancher Profi auch in seinen Alltag zu Hause einbaut.