Schätze aus dem Zarenschloss
Man nannte Schloss Peterhof das russische Versailles. Nun vermittelt Augsburg einen Eindruck der höfischen Kultur
Nach dem „Zarensilber“aus der Moskauer Rüstkammer, ausgestellt im Jahr 2008, lassen die Kunstsammlungen und Museen Augsburg nun Kunstschätze aus Schloss Peterhof, dem „russischen Versailles“, folgen. Von 15. Dezember bis 15. März 2020 gewährt das Augsburger Schaezlerpalais einen Einblick in die höfische Kunst, Wohn- und Tischkultur der Zaren.
Peterhof war die Sommerresidenz der Zaren. Ab 1714 ließ Peter der Große an der Newabucht des Finnischen Meerbusens, 30 Kilometer westlich von Sankt Petersburg, einen weitläufigen Palastkomplex mit einer Parkanlage erbauen. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage beinahe vollständig zerstört, es gelang jedoch, zahlreiche der dort ausgestellten, wertvollen Ausstattungsgegenstände und Kunstwerke zu evakuieren. Seit 1990 ist Schloss Peterhof
Weltkulturerbe der Unesco. Die Augsburger Ausstellung besteht aus einer repräsentativen Auswahl der in Schloss Peterhof aufbewahrten und ausgestellten Objekte. Darunter befinden sich Gemälde aus dem Lustschloss Monplaisir, wo Peter der Große die erste profane Gemäldesammlung Russlands aufbewahrte, eine festlich eingedeckte Tafel des höfischen Zeremoniells sowie zahlreiche kunsthandwerkliche Objekte.
Die einmalige Präsentation erlaubt so einen Einblick in die reiche Ausstattung der Sommerresidenz der Zaren und verdeutlicht gleichzeitig die Bedeutung der Kunst des Barock und Rokoko als international geprägten Stil, wie er auch in der Architektur und der Ausstattung des Schaezlerpalais sichtbar ist.
OSchaezlerpalais, Maximilianstr. 46, Augsburg. Geöffnet Di. bis So. 10 – 17 Uhr. www.kmaugsburg.de Führungen unter Tel. 08 21/324 41 12. Zur Ausstellung erscheint ein illustrierter Katalog. Aufgelegt wird auch ein reichhaltiges Begleitprogramm.