Trauer um Felix Klaiber
Der neue Vorsitzende des Gundelfinger Jugendrates ist durch einen tragischen Unfall gestorben. Um den Hinterbliebenen des 13-Jährigen beizustehen, hat Bürgermeisterin Miriam Gruß etwas initiiert
Gundelfingen In Gundelfingen herrscht Trauer über den Tod von Felix Klaiber. Der 13-Jährige ist Ende November nach einem tragischen Unfall in Giengen im benachbarten Baden-Württemberg verstorben. Klaiber war seit Juli dieses Jahres Vorsitzender des Gundelfinger Jugendrates. Erst kürzlich sprach er in einem Interview in der Donau-Zeitung unter anderem über seine Pläne, ein neues Jugendcafé in der Gärtnerstadt aufzubauen.
Bei dem Vorfall Ende November hatte ein 18-jähriger Autofahrer die Kontrolle über sein Auto verloren und einen Ampelmasten gerammt. Dieser stürzte auf den Jungen, der neben der Ampel stand und auf
Grün wartete. Der 13-Jährige kam sofort in ein Krankenhaus, wo er kurze Zeit später seinen Verletzungen erlag.
Vergangene Woche fanden ein Trauergottesdienst sowie die Beerdigung statt, zu der zahlreiche Menschen nach
Ober- beziehungsweise Untermedlingen kamen und des verstorbenen Jungens gedachten. Bürgermeisterin
Miriam Gruß hielt eine bewegende Rede vor der Trauergemeinde. „Wir können es nicht fassen, dass Felix nicht mehr lebt, nicht mehr da ist, so wie immer. In der Schule, in Gundelfingen, im Jugendrat“, so Gruß. Sie sprach von Momenten im Leben, in denen plötzlich die Sonne untergeht, von einem bösen Traum, aus dem man hoffe, schnell wieder aufwachen zu können. Fassungslosigkeit, Hilflosigkeit, Machtlosigkeit und natürlich größte Trauer und Schmerz seien die Gefühle, die die Hinterbliebenen beherrschen würden. „Felix’ Tod bleibt fassungslos und unbegreiflich“, sagte die Bürgermeisterin, die jedoch betonte, dass der 13-Jährige ganz viel hier lasse. Er habe viele Ideen gehabt und sich super in die Arbeit des Jugendrates eingebracht. Gruß charakterisierte ihn als fröhlich, gut gelaunt, aufgeweckt sowie zielstrebig. Gerade die Idee eines Jugendcafés habe er gerne verwirklichen wollen. Dazu sagte Gruß: „Wir sollten seine Ideen und Überzeugungen auch als Auftrag verstehen, die er uns hinterlassen hat.“Um den Hinterbliebenen des 13-Jährigen beizustehen, hat die Bürgermeisterin etwas initiiert: Ein Buch, in das sie und viele Mitarbeiter des Rathauses bereits ihren Handabdruck hinterlassen haben. Das Buch soll ein Zeichen dafür sein, dass man die Trauernden nicht alleine lässt. In den kommenden Wochen liegt das Buch im Gundelfinger Rathaus aus. Jeder, der möchte, kann auf den Seiten seinen Abdruck hinterlassen und den Hinterbliebenen so symbolisch die Hand reichen.
Auch Dieter Henle, der Oberbürgermeister von Giengen, wo der
Unfall passierte, sprach sein Mitgefühl aus. „Wir bedauern dieses Unglück zutiefst und sind in Gedanken bei den Eltern des Jungen, bei seiner Familie und bei denen, die einen Freund, einen Kameraden, einen Schüler verloren haben“, schrieb er auf seinem Facebook-Account. Im baden-württembergischen Grenzgebiet löste der Vorfall neben Trauer auch Debatten aus. Es ging um den Führerschein mit 18 oder darum, wie gefährlich die Verkehrssituation im Bereich des Unfalls, nahe des Margarete-Steiff-Gymnasiums, ist. Henle appellierte an Bürger, kritische Situationen zu melden. Vorsichtsmaßnahmen und Geschwindigkeitskontrollen könnten verantwortungsvolle Fahrweise jedoch nicht ersetzen.