Donau Zeitung

Trauer um Felix Klaiber

Der neue Vorsitzend­e des Gundelfing­er Jugendrate­s ist durch einen tragischen Unfall gestorben. Um den Hinterblie­benen des 13-Jährigen beizustehe­n, hat Bürgermeis­terin Miriam Gruß etwas initiiert

- VON ANDREAS SCHOPF Archivfoto: Schopf

Gundelfing­en In Gundelfing­en herrscht Trauer über den Tod von Felix Klaiber. Der 13-Jährige ist Ende November nach einem tragischen Unfall in Giengen im benachbart­en Baden-Württember­g verstorben. Klaiber war seit Juli dieses Jahres Vorsitzend­er des Gundelfing­er Jugendrate­s. Erst kürzlich sprach er in einem Interview in der Donau-Zeitung unter anderem über seine Pläne, ein neues Jugendcafé in der Gärtnersta­dt aufzubauen.

Bei dem Vorfall Ende November hatte ein 18-jähriger Autofahrer die Kontrolle über sein Auto verloren und einen Ampelmaste­n gerammt. Dieser stürzte auf den Jungen, der neben der Ampel stand und auf

Grün wartete. Der 13-Jährige kam sofort in ein Krankenhau­s, wo er kurze Zeit später seinen Verletzung­en erlag.

Vergangene Woche fanden ein Trauergott­esdienst sowie die Beerdigung statt, zu der zahlreiche Menschen nach

Ober- beziehungs­weise Untermedli­ngen kamen und des verstorben­en Jungens gedachten. Bürgermeis­terin

Miriam Gruß hielt eine bewegende Rede vor der Trauergeme­inde. „Wir können es nicht fassen, dass Felix nicht mehr lebt, nicht mehr da ist, so wie immer. In der Schule, in Gundelfing­en, im Jugendrat“, so Gruß. Sie sprach von Momenten im Leben, in denen plötzlich die Sonne untergeht, von einem bösen Traum, aus dem man hoffe, schnell wieder aufwachen zu können. Fassungslo­sigkeit, Hilflosigk­eit, Machtlosig­keit und natürlich größte Trauer und Schmerz seien die Gefühle, die die Hinterblie­benen beherrsche­n würden. „Felix’ Tod bleibt fassungslo­s und unbegreifl­ich“, sagte die Bürgermeis­terin, die jedoch betonte, dass der 13-Jährige ganz viel hier lasse. Er habe viele Ideen gehabt und sich super in die Arbeit des Jugendrate­s eingebrach­t. Gruß charakteri­sierte ihn als fröhlich, gut gelaunt, aufgeweckt sowie zielstrebi­g. Gerade die Idee eines Jugendcafé­s habe er gerne verwirklic­hen wollen. Dazu sagte Gruß: „Wir sollten seine Ideen und Überzeugun­gen auch als Auftrag verstehen, die er uns hinterlass­en hat.“Um den Hinterblie­benen des 13-Jährigen beizustehe­n, hat die Bürgermeis­terin etwas initiiert: Ein Buch, in das sie und viele Mitarbeite­r des Rathauses bereits ihren Handabdruc­k hinterlass­en haben. Das Buch soll ein Zeichen dafür sein, dass man die Trauernden nicht alleine lässt. In den kommenden Wochen liegt das Buch im Gundelfing­er Rathaus aus. Jeder, der möchte, kann auf den Seiten seinen Abdruck hinterlass­en und den Hinterblie­benen so symbolisch die Hand reichen.

Auch Dieter Henle, der Oberbürger­meister von Giengen, wo der

Unfall passierte, sprach sein Mitgefühl aus. „Wir bedauern dieses Unglück zutiefst und sind in Gedanken bei den Eltern des Jungen, bei seiner Familie und bei denen, die einen Freund, einen Kameraden, einen Schüler verloren haben“, schrieb er auf seinem Facebook-Account. Im baden-württember­gischen Grenzgebie­t löste der Vorfall neben Trauer auch Debatten aus. Es ging um den Führersche­in mit 18 oder darum, wie gefährlich die Verkehrssi­tuation im Bereich des Unfalls, nahe des Margarete-Steiff-Gymnasiums, ist. Henle appelliert­e an Bürger, kritische Situatione­n zu melden. Vorsichtsm­aßnahmen und Geschwindi­gkeitskont­rollen könnten verantwort­ungsvolle Fahrweise jedoch nicht ersetzen.

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Felix Klaiber †

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