Ein „K“spielt eine große Rolle
Was eine Satzungsänderung der Katholischen Erwachsenenbildung im Kreis Dillingen verändert
Dillingen Das „K“im Namen der „Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) im Kreis Dillingen“spielte auf der Mitgliederversammlung im Saal des Pfarrzentrums St. Ulrich eine große Rolle. Der Vorsitzende, Diakon Xaver Käser begrüßte dazu viele ehrenamtliche Mitarbeiter aus den Pfarreien und Vertreter von Verbänden.
Der Bericht von der Mitgliederversammlung der KEB Bayern in München stand unter dem Zeichen des neuen EBFöG (Erwachsenenbildungsförderungsgesetz), das seit Januar in Kraft ist. Darin ist die religiöse Bildung erstmals gesetzlich verankert. So stand der Studienteil dieser Landesversammlung unter dem Thema „Religiöse Bildung als staatlicher Auftrag im neuen EBFöG“. Die Verwaltungsvorschriften zum EBFöG, die festlegen, welche Veranstaltungen förderungswürdig und damit mit EBFöG-Mitteln unterstützt werden können, sind noch in Arbeit. Diakon Käser versprach, sie nach Erscheinen sofort allen Bildungsbeauftragten zugänglich zu machen. Im Rahmen der Landesversammlung wurde auch eine Resolution zum Umgang mit der AfD verabschiedet, die dazu aufruft, dieser Partei bei KEB-Veranstaltungen keine Bühne zu bieten, weil „ihr Menschen- und Gesellschaftsbild nicht mit unserem christlichen Menschen- und Gesellschaftsbild, unseren ethischen Grundüberzeugungen und den Leitlinien der Katholischen
Erwachsenenbildung vereinbar sind“.
Der Jahresbericht des Vorsitzenden endete mit Berichten von der KEB auf Diözesan- und Kreisebene. Die KEB im Kreis Dillingen sieht ihre Hauptaufgabe darin, die Bildungsbeauftragten ihrer Mitgliedspfarreien bei Planung, Durchführung und Finanzierung von Bildungsveranstaltungen vor Ort zu unterstützen. Der Vorsitzende wiederholte auch seine Bitte, alle Bildungsveranstaltungen in den Pfarreien der Geschäftsstelle in Dillingen zu melden, damit sie im Programmheft und auf der Homepage der KEB veröffentlicht werden können.
KEB-Geschäftsführerin Doris Wais legte ihren Finanz- und Statistikbericht vor und wurde entlastet. Anschließend wurde des verstorbenen Vorstandsmitglieds Gerhard Ruf aus Staufen gedacht. Als Nachfolgerin wurde Rosemarie Englet aus Aislingen, die bisher dem Beirat angehörte, in den Vorstand gewählt.
Als großer Einschnitt in der Geschichte
der KEB im Kreis Dillingen gilt die neue Satzung, die vom Vorsitzenden erläutert wurde. Diese besagt, dass die KEB im Kreis Dillingen zwar ihre Selbstständigkeit behält, gleichzeitig aber als „privater kanonischer Verein mit kirchlicher Rechtspersönlichkeit“im Sinne des kanonischen Kirchenrechts anerkannt wird. Man folge damit der Empfehlung der KEB-Diözesanführung. Als Katholische Erwachsenenbildung arbeite man schon immer im Sinne der Kirche, durch diesen Schritt ganz unter das Dach der Kirche sei man aber in juristischen und versicherungstechnischen Streitfällen hundertprozentig abgesichert, gleichzeitig könne man von den günstigen Rahmenverträgen profitieren, die die Kirche mit Organisationen wie etwa der Gema abgeschlossen hat. Nach kurzer Diskussion, in der auch die Befürchtung geäußert wurde, die Diözesanleitung könnte künftig zu sehr auf die Themenauswahl der Bildungsveranstaltungen Einfluss nehmen, wurde die neue Satzung ohne Gegenstimme
bei zwei Enthaltungen beschlossen.
Am Ende der Versammlung wurden verdiente Mitarbeiterinnen verabschiedet. Thekla Zengerle und Helene Herreiner aus Finningen sowie Hildegard Ebermayer aus Bissingen haben 18 Jahre lang die Bildungsarbeit vor allem im Seniorenbereich in ihren Gemeinden geprägt und legen ihre Arbeit nun in jüngere Hände.
Vorsitzender Xaver Käser und Geschäftsführerin Doris Wais bedankten sich unter großem Beifall der Versammlung für ihr Engagement und die gute Zusammenarbeit.
An die Versammlung schloss sich als thematischer Bildungsteil auch eine etwas ungewöhnliche Kirchenführung von Diakon Käser durch die Pfarrkirche St. Ulrich an. Dabei standen allerdings nicht Kunstschätze und Künstler im Mittelpunkt, sondern die liturgischen Orte wie Taufbecken, Ambo und Altar ihrer Funktion im Gottesdienst und im Leben der Gläubigen zugeordnet wurden.