OB-Wahl: SPD Dillingen nominiert Tobias Rief
Der Vorsitzende des Ortsvereins tritt am 15. März gegen Amtsinhaber Frank Kunz (CSU) an. Den Genossen im Chili erklärt er, warum er nach seiner ursprünglichen Absage diese Entscheidung getroffen hat
Dillingen Vor dem Beginn der Nominierungsversammlung lockert ein Sozialdemokrat die Stimmung in der Regens-Wagner-Kulturkneipe Chili auf. Er begrüßt den Dillinger SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Tobias Rief mit den Worten: „Hallo, Herr Oberbürgermeister!“Der designierte OB-Kandidat Rief wiederum zeigt sich schlagfertig. „Da ist ja einer optimistisch“, erwidert der 37-Jährige. Den ersten Schritt bei seiner Kandidatur hat Rief nun hinter sich. Der SPD-Ortsverein nominiert den Bewerber am Dienstagabend mit einer großen Mehrheit für die OB-Wahl am 15. März.
Allerdings sind nur wenige Sozialdemokraten, unter ihnen Altoberbürgermeister Hans-Jürgen Weigl, zur Nominierungsversammlung ins Chili gekommen. Rief selbst begründet eingangs seine Entscheidung, im März gegen Oberbürgermeister Frank Kunz (CSU), der seit 2008 im Amt ist, anzutreten. Im September hatte der Sozialdemokrat unsere Zeitung noch wissen lassen, er halte nicht viel davon, aus den eigenen Reihen einen Bewerber ins Rennen zu schicken, „der dann untergeht“. Danach sei er aber noch einmal in sich gegangen – mit dem Ergebnis, Rathauschef Kunz doch herauszufordern und den Wählern in Dillingen am 15. März eine Auswahl zu bieten. Wahlen seien ein wichtiger Teil unserer Demokratie. Rief sagt: „Es wäre fatal, wenn der Wettstreit von Ideen nicht mehr ausgetragen wird.“Und auch der Wahlleiter und frühere Ortsvereinsvorsitzende Hubert Probst betont, dass die Parteien die Pflicht hätten, den Wählern Kandidaten zur Verfügung zu stellen. Ansonsten brauche man sich über die Wahlmüdigkeit nicht zu wundern.
Tobias Rief erläutert vor der Nominierung, dass er sich bereits als 13-Jähriger für die Kommunalpolitik interessiert habe. Der heute 37-Jährige stammt aus dem Stuttgarter Stadtbezirk Bad Canstatt und war früher einmal Kreisvorsitzender bei den Jusos in Stuttgart. Der kaufmännische Angestellte glaubt, dass die zunehmende Urbanisierung
Kommunal Wahl
Städte wie Dillingen vor neue Herausforderungen stellen werde. Er werde sich für Klimaschutz und einen besseren öffentlichen PersonenNahverkehr einsetzen und sich darum kümmern, dass vermehrt Sozialwohnungen und barrierefreier Wohnraum für Senioren geschaffen werden. „Wir wollen Ideen einbringen, damit unsere Stadt lebendig bleibt“, sagt Rief auch im Namen der SPD-Stadtratskandidaten. Und er wolle „als Underdog mit kleinem Budget“von unten nach oben durchstarten.
Von den 15 versammelten Wahlberechtigten (am Ende der Versammlung sind es 17) nominieren schließlich 13 Tobias Rief als Oberbürgermeister-Kandidaten. Das sind 86,7 Prozent. Es gibt eine Enthaltung und eine Gegenstimme. Der Kandidat nimmt die Wahl an und dankt für das Vertrauen. „Damit gehe ich motiviert in diesen Wahlkampf“, sagt Rief. Und gegenüber unserer Zeitung versichert der Sozialdemokrat, er freue sich bei Hausbesuchen und Veranstaltungen auf das Treffen mit vielen Menschen. „Für mich ist das eine aufregende Geschichte“, sagt der Dillinger.
SPD-Kreisvorsitzender Bulling gratuliert Rief zur Nominierung. „Ich finde es prima, dass Ihr Flagge zeigt in Dillingen“, sagt der Lauinger. Dillingen habe so am 15. März eine echte Wahl. Tobias Rief sei ein Politiker mit Engagement, Eloquenz und Bodenhaftung, er habe die Kompetenzen für das Amt des Oberbürgermeisters und sei „einer der Hoffnungsträger der SPD“in der Region. Die Wahlbeteiligung, so Bulling, werde mit Sicherheit nach oben gehen.