Der völlig falsche Ansatz
Zu „Kaltblütig am Königsplatz“
(Die Dritte Seite) vom 10. Dezember: Man müsse also – laut dem Vorsitzenden des Vereins „Brücke“– kein Wissenschaftler sein, um zu erahnen, dass das Aggressionspotenzial bei sieben jungen Männern, die zusammen unterwegs sind, höher sei als in anderen Konstellationen. Es wird also wieder mal eingeordnet, relativiert, man kann es auch „verniedlichen“nennen. Nein, ich bin der Meinung, dass diese Aggressivität eine neue Dimension erreicht hat. Früher hatte man als Außenstehender von einer „Gruppe junger Männer“keine solche Gewalteskalation zu erwarten.
Auch empfinde ich es als Hohn – auch wenn es von den Autoren sicherlich gut gemeint ist –, Tipps für das richtige Verhalten in Gewaltsituationen in einem solchen Zusammenhang zu nennen. Das ist der völlig falsche Ansatz. Der normale, friedfertige Bürger soll sich an Handlungsanweisungen halten, damit er die Chance hat, unbeschadet aus einer solch gefährlichen Situation zu kommen. Alle Jugendlichen, ja auch und gerade aus – wie Sie schreiben – „Ehrenkulturen“, also patriarchalisch geprägten Kulturen, müssen sich an die Regeln und Gesetze halten, die für ein friedliches Zusammenleben unabdingbar sind. Wenn sie das nicht tun, ist das ein Problem des Täters, nicht des Opfers. Ich bin der Meinung, dass das Gefühl, der Staat kapituliere vor solchen Problemen bzw. sich wie ein zahnloser Tiger zeigt, die Menschen radikalisiert.
Pamela Greiff, Trunkelsberg
Erstaunlich – verschreibungspflichtige Arzneimittel sind nicht lieferbar. Seltsamerweise unterliegen die frei verkäuflichen Medikamente, die von denselben Herstellern massenhaft beworben werden, keinem „Lieferengpass“. Anscheinend geht alles, wenn nur der Reibach stimmt.
Walter Schädle, Oberstaufen, zu „Und wieder werden Medikamente knapp“(Bayern) vom 12. Dezember