FPÖ spaltet sich wegen Strache
Rechtspopulisten gründen neue „Allianz für Österreich“
Wien Sie hätten sich auch gleich „AfÖ“nennen können, wählten aber doch lieber „DAÖ“als Abkürzung für „Die Allianz für Österreich“: Enge Vertraute des über die Ibiza-Affäre gestürzten Ex-Vizekanzlers Heinz-Christian Strache vollzogen in der Parteihochburg Wien die Spaltung der rechten FPÖ. Drei bisherige FPÖ-Landtagsabgeordnete stellten am Donnerstag für die Landtagswahl im Herbst 2020 die neue Partei vor und gründeten eine eigene Fraktion im Wiener Landes-Parlament. Damit beziehen sie ab sofort mehr als eine Million Euro jährlich an Parteiförderung.
Strache ist zunächst noch kein Mitglied, aber soll Spitzenkandidat werden, wie DAÖ-Gründer Karl Baron ankündigte. Baron war am Montag wegen „Nibelungentreue“zu Strache als Präsident der „Freiheitlichen Wirtschaft“vom Parteivorstand abberufen worden.
Der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp kündigte an, am Freitag werden sich Parteischiedsgericht und Vorstand abschließend mit dem Ausschluss von Strache befassen. Es klang wie die Ankündigung des Rauswurfs. Es wird damit gerechnet, dass Strache kurz danach seinen Beitritt zur DAÖ erklärt. Der FPÖBundesvorsitzende Norbert Hofer reagierte gelassen auf den Versuch, Strache wieder ins politische Spiel zu bringen. „Wenn drei Mandatare austreten, ist das keine Spaltung.“Zuletzt hatte sich die FPÖ 2005 gespalten, als Jörg Haider im Clinch mit Strache das „Bündnis Zukunft Österreich“gründete.