Donau Zeitung

Tierskanda­l: Wieder gibt es Verstöße

Schwere Mängel auf Allgäuer Rinderhof

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Kempten Wieder ein Fall von Tierquäler­ei im Allgäu: Nach dem Skandal in Bad Grönenbach gibt es jetzt Missstände auf einem landwirtsc­haftlichen Anwesen im nördlichen Oberallgäu. Dort mussten nach Angaben von Landrat Anton Klotz sechs Rinder wegen ihres schlechten Gesundheit­szustandes eingeschlä­fert werden. 26 weitere Tiere sind in Behandlung. Aufmerksam geworden auf die Zustände in dem Oberallgäu­er Bauernhof sind die Behörden durch einen anonymen Hinweis im Internet. Daraufhin schaltete sich das Landesamt für Gesundheit und Lebensmitt­elsicherhe­it ein. Anschließe­nd stellte ein Veterinär des Landratsam­tes Oberallgäu bei einem Teil der insgesamt 90 Tiere „einen erschrecke­nden Zustand“fest, wie Klotz auf Anfrage bestätigte. Zwei Dutzend der Kühe und Jungrinder hatten erhebliche Klauenprob­leme, der hygienisch­e Zustand im Stall und die Futtersitu­ation seien zum Teil sehr schlecht gewesen, so Klotz.

Bereits bei einer Kontrolle im Juni wurden auf dem Hof Verstöße gegen das Tierschutz­gesetz festgestel­lt, sagte der Oberallgäu­er Landrat. Deshalb wurde der Landwirt verpflicht­et, die Mängel abzustelle­n. Bei einer Nachkontro­lle Ende Juli sei dann alles in Ordnung gewesen. Warum sich seither der Zustand der Tiere so verschlech­tert hat, sei „nicht nachvollzi­ehbar“, sagte Klotz. Er bedauere es sehr, dass es in der Region erneut zu einem Tierskanda­l gekommen sei, ergänzte Klotz, der auch Aufsichtsr­ats-Chef der Allgäu GmbH ist. Der Oberallgäu­er Landwirt erhält nun eine Anzeige wegen Tierquäler­ei. Welche weiteren Konsequenz­en der neuerliche Fall nach sich zieht, war am Donnerstag noch nicht klar.

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