Tyche, Göttin des Schicksals
Mit Superkräften ausgestattet und oft unsterblich: Im antiken Griechenland glaubten die Menschen an mächtige Götter und Wesen. Einige wollen wir dir hier vorstellen. Dieses Mal: Tyche.
Schicksal? Zufall? Unglaubliches Glück oder verflixtes Pech? Es gibt diese Momente, in denen die griechische Götterwelt vollkommen durcheinandergerät, auf fabelhafte, gruselige oder glückliche Weise, und vor allem urplötzlich. Doch wer steckt dahinter? Tyche. Sie hat immer das Ruder in der Hand. Und zwar wortwörtlich. Tyche ist die Göttin des Schicksals. Alte Bilder und Statuen zeigen, wie sie ein Ruder hält. Kein Wunder. Ihr Vater war Okeanos, ein Meeresgott. Aber Tyche lenkt kein Schiff – sondern Schicksal und Zufall.
Als erster Dichter schrieb Hesiod über die Macht der Tyche. Sie gilt als launisch. Mal so, mal anders, heute gut und morgen böse. Die Griechen verehrten diese Göttin, sie widmeten ihr große Tempel. Klar. Wenn das Schicksal so unberechenbar ist, sollte man sich darum bemühen, dass Tyche gut gelaunt bleibt. Antike Städte wie Alexandria erklärten sie sogar zur Stadtpatronin und eigenen Schutzgöttin.
Tyche hält auch eine Kugel in Händen. Wer weiß schon, wohin so ein rundes Ding rollt, in welche Richtung es kullert? Ganz so wie das Schicksal der Erde. Flatterhaft und windig ist dieses Schicksal sowieso – und deshalb trägt Tyche Flügel. In den alten Sagen ist Tyche nicht nur Göttin, sondern fast schon ein Begriff. Geht etwas schief, ruft einer „Tyche!“Und das bedeutet: „Was für ein Pech! Was für ein Zufall!“Oder auch: „Schicksal!“