FC Bayern gewinnt gegen Tickethändler
Der Weiterverkauf von Eintrittskarten für Sport-Events birgt viel Streitpotenzial. Nun klagte eine Firma gegen den Rekordmeister. Wie der FC Augsburg und die Augsburger Panther mit dem Schwarzmarkt-Ärger umgehen
Augsburg Für gewöhnlich kämpft der FC Bayern München auf dem Fußballfeld um Siege – einen Erfolg der anderen Art hat der Rekordmeister nun am Münchner Oberlandesgericht gelandet. Ein professioneller Tickethändler hatte gegen den Rekordmeister geklagt, weil die Geschäftsbedingungen der FC Bayern AG zum Weiterverkauf von Tickets, dessen Geschäftsmodell behindern würden. Der Richter wies die Klage als unbegründet zurück. Im Kern ging es darum, dass der FC Bayern aus Sicherheitsgründen kontrollieren will, wer die Eintrittskarten kauft. Damit soll verhindert werden, dass rivalisierende Fans in einem Block aufeinandertreffen. Das Geschäftsmodell des Tickethändlers sieht es vor, große Mengen an Eintrittskarten für die Heimspiele des FC Bayern zu kaufen und diese dann mit einem gehörigen Aufschlag auf seiner Homepage zum Verkauf anzubieten. Alleine im Jahr 2013 hat das Unternehmen so einen Umsatz von 250 000 Euro gemacht.
Vereinen wie dem FC Bayern missfällt dieses Geschäftsmodell, die Klubs sprechen von einem Schwarzmarkt und gehen dagegen vor. So wurde einem Fußball-Fan, der über die Plattform des klagenden Unternehmens eine Karte für ein BayernHeimspiel gekauft hatte, der Zutritt zum Stadion verwehrt.
Wie bei allen anderen Profi-Klubs gilt: Wer mit einem SchwarzmarktTicket erwischt wird, darf nicht zum Spiel und riskiert strafrechtliche Konsequenzen sowie ein Stadionverbot. Beim FCA blüht vor allem vor den Heimspielen gegen den FC Bayern und Borussia Dortmund der Schwarzmarkt. Seit einigen Jahren bittet der Klub deswegen auch seine Fans um Hilfe und stellt bei den Heimpartien Sammelboxen auf. In diese können Fans, die ihr Ticket zu überhöhten Preisen gekauft haben, ihre Karte einwerfen. Während der Besitzer der Karte nichts zu befürchten hat, untersucht der FCA daraufhin, auf welchem Weg die Tickets zu den Käufern gelangt sind. Dies sei nicht leicht, weil nur wenige Tickets personalisiert sind.
Wie Stefan Esch von den Augsburger Panthern sagt, kauft der Eishockey-Klub sogar testweise Karten auf Verkaufsplattformen, um gegen deren Betreiber juristisch vorzugehen. „Es ist aber schwer, an die Hintermänner zu kommen.“Ebenso schwierig sei es, alle Verkaufsstellen im Überblick zu behalten. Mittlerweile hat der DEL-Klub seine Anhänger aber für das Thema sensibilisiert: „Unsere Fans melden uns immer recht schnell, wenn irgendwo ein Ticket zu überhöhten Preisen angeboten wird.“Der FC Augsburg gründete vor einigen Jahren eine eigene Ticketbörse. Dort können Fans, die ihre Dauerkarte einmalig nicht benötigen, diese zum Einkaufspreis für andere Fans einstellen. Zuvor hatte der FCA wie auch der FC Bayern mit dem Großhändler Viagogo zusammengearbeitet, diese Kooperation aber aufgelöst. Das Portal wird wiederholt kritisiert und wurde vom Weltverband Fifa zur WM 2018 sogar mit einem Verkaufsverbot belegt.