Wenn die bunten Röcke fliegen
Die Crossroad Cowboys Schretzheim gibt es seit 25 Jahren. Das wird gefeiert
Schretzheim „Right and left grand!“, tönt es von dem Mann, der vorne mit dem Mikrofon in der Hand steht. Auf sein Kommando bewegen sich die Tänzer in der Schretzheimer Turnhalle plötzlich anders zur Musik als zuvor.
Einige der Männer tragen Cowboystiefel, viele der Frauen Kleider im amerikanischen Country-Stil. Der Mann an der Front wird „Caller“, also „Rufer“, genannt. Je nachdem, was dieser den Tänzern in Achtergruppen zuruft, ändert sich die Choreografie.
„Es gibt insgesamt 67 Figuren im Squaredance, jedoch keine festgelegte Reihenfolge. Der Ablauf ändert sich je nachdem, welche Figur der Caller als nächstes ausruft“, erklärt Kay Böhnke von den Crossroad Cowboys. Er war vor 25 Jahren ein Gründungsmitglied des Vereins, der mittlerweile 63 Mitglieder, größtenteils aus der Umgebung, aber auch bis aus Augsburg umfasst. „Beim Squaredance gibt es keine
Wettkämpfe, also auch keine Regeln für Alter oder Klassen.
Deshalb kann jeder in der gleichen Gruppe mittanzen“, erklärt er. Das spiegelt sich auch anhand der Mitglieder seines Vereins wider. Denn von Kindern mit gerade einmal elf Jahren bis hin zu Senioren im Alter von mehr als 80 Jahren sind alle Generationen vertreten.
Böhnke gefällt an dem amerikanischen Tanzstil vor allem, dass sich die Tänzer mit Spaß bewegen, die Konzentration gefördert wird und durch nicht allzu lange Figuren reichlich Abwechslung herrscht. Es komme auf das Zuhören und aufeinander Eingehen an.
Da Squaredance und Linedance oftmals verwechselt werden, erklärt Böhnke die Unterschiede: „Beim Linedance werden einige Lieder auswendig gelernt, beim Squaredance jedoch nicht, sondern nur die besagten 67 Figuren. Zudem kann den Linedance jeder alleine tanzen, also zum Beispiel auch zuhause in der Küche. Beim Squaredance werden acht Personen benötigt, die das namensgebende ‚Square‘ bilden und zusammen tanzen.“
Am kommenden Samstag, 14. Dezember, feiert der Verein die 25. Weihnachtsparty, mit rund 400 Gasttänzern aus der kompletten Umgebung, teils auch bis aus Hamburg, im Stadtsaal und der Aula in Dillingen. Zuschauer sind dabei herzlich willkommen, auf der Tribüne im Stadtsaal wird es Kaffee und Kuchen geben. Die Einnahmen aus der Veranstaltung kommen wieder der Kartei der Not, dem Leserhilfswerk unserer Zeitung, zugute.
Für alle Squaredance-Interessenten gibt es im Herbst zwei unverbindliche, kostenlose Schnupperabende, bei denen nach Herzenslust mitgemacht werden kann. Zur Musikauswahl gehören zwar auch Country-Lieder, mit denen der Squaredance begonnen hat, aber auch zahllose moderne Stücke, die sich von der Geschwindigkeit her eignen. Und dann fliegen die bunten Röcke …