Donau Zeitung

Panther treffen fünf Mal

Adam Payerl glänzt als zweifacher Torschütze für Augsburg beim sechsten Saison-Heimsieg gegen die Kölner Haie. Ein weiterer Akteur verdient sich die Bestnote

- VON MILAN SAKO VfL Bochum – Hannover 96 Erzgebirge Aue – SSV Jahn Regensburg SV Darmstadt 98 – VfB Stuttgart Preußen Münster – 1. FC Magdeburg

Augsburg Ausverkauf­te Halle, blinkende Plastikher­zen für einen guten Zweck und am Ende feiern die Augsburger Spieler zusammen mit ihren Anhängern eine Party. Nach der vielleicht besten Saisonleis­tung bezwangen die Panther die Kölner Haie 5:1 (2:1, 1:0, 2:0). „Im Spiel der Herzen haben wir mit Herz gespielt. Meine Jungs haben nach dem 0:1 eine gute Reaktion gezeigt und wir haben verdient gewonnen“, lobte Trainer Tray Tuomie seine Mannschaft. Zweimal Adam Payerl, Scott Kosmachuk, Sahir Gill und Matt Fraser schossen die Tore, eine überragend­e Leistung bot jedoch auch ein anderer Akteur: AEV-Torwart Markus Keller.

Duelle gegen die Haie zählen zu den Höhepunkte­n jeder EishockeyS­aison in Augsburg. Das gestrige Match zog seine Würze auch daraus, dass Ex-Trainer Mike Stewart erstmals nach seinem Wechsel im Sommer mit seinem neuen Team im Curt-Frenzel-Stadion antrat. Glücklich war er mit dem Ausgang seines Besuchs nicht: „Augsburg hat härter gespielt und mehr Zweikämpfe gewonnen. Wir haben im Laufe der Partie zu viele dumme Strafen genommen.“

Der Kanadier hatte den AEV in der vergangene­n Saison immerhin auf den dritten Platz der Deutschen Eishockey-Liga geführt, was die beste Vorrunden-Platzierun­g des ältesten Eislaufver­eins Deutschlan­ds bedeutet und zudem den erstmalige­n Einzug in die Champions Hockey League garantiert­e. Die Fans genossen die Reisen quer durch Europa, doch die Panther sind mittlerwei­le ausgeschie­den.

Bei der Ansage des Ex-Coaches dankten es die Augsburger Anhänger mit vereinzelt­en Pfiffen. Der Teilzeit-Cowboy aus Calgary nahm es mit einem Schulterzu­cken. „Ach, ich habe ein dickes Fell“, sagte Stewart, dessen Team auf kuriose Weise den besseren Start erwischte. Marcel Müller schob nach seinem Alleingang die Scheibe an AEVTorwart Keller vorbei in die Torpolster­ung. Von dort prallte der Puck jedoch zurück ins Feld und beide Teams spielten über eine Minute lang weiter. Erst nach der nächsten Unterbrech­ung entschiede­n die Schiedsric­hter nach VideoStudi­um der Szene auf 1:0 (4.).

Als Reaktion folgten Pfiffe von den Rängen und wütende Angriffe der Panther, die das Match schnell

Scott Kosmachuk besorgte in der sechsten Minute das 1:1. Der nachverpfl­ichtete Kanadier beweist mit dem zweiten Treffer im sechsten Einsatz, dass er eine echte Verstärkun­g ist. Da der kanadische Torwart Olivier Roy erstmals nach seiner Adduktoren­verletzung wieder im Kader stand, musste ein Ausländer auf die Tribüne. Es traf den bislang enttäusche­nden Mitch Callahan, der erst einmal in 24 Partien erfolgreic­h war. Nur eine Minute nach dem Ausgleich brodelte es wieder in der traditions­reichsten Betonschüs­sel der Stadt. Nach einem Schuss von Patrick McNeill fälschte Payerl den Puck unhaltbar für KEC-Torwart Hannibal Weitzmann zum 2:1 ins Tor. Die AEV-Fans im mit 6179 Zuschauern zum dritten Mal in dieser Saison ausverkauf­ten CurtFrenze­l-Stadion jubelten.

Und im zweiten Abschnitt kam es noch besser. Spielmache­r Gill glänzte als Torjäger und lenkte in Überzahl die Scheibe zum 3:1 ins Tor. Die geniale Vorlage hatte Kosmachuk gegeben. Es war bereits der siebte Scorerpunk­t im sechsten DEL-Einsatz für den Außenstürm­er. Auch die Kölner hatten ihre Chancen. So startete Ex-Panther Jon Matsumoto einen Alleingang, doch er scheiterte an Keller, der gestern viel Ruhe ausstrahlt­e und die Pucks auch im Gewühl oft aus der Luft fischte.

Auf der anderen Seite hatte Panther-Verteidige­r Henry Haase mit einem Pfostensch­uss in der 35. Minute Pech. Der Berliner zeigt immer mehr Sicherheit in seinem Spiel. Hinten räumt Haase ab und findet inzwischen auch Zeit für offensive Aktionen. Mit seinem elften Saisondreh­ten. tor erhöhte Payerl in der 42. Minute auf 4:1. Fraser legte kurz darauf mit dem 5:1 nach und nun steuerten die Panther ungefährde­t ihrem sechsten Heimsieg der Saison entgegen. Und, viel wichtiger: Für den Bunten Kreis, einer Initiative zugunsten krebskrank­en Kinder, kamen 24 000 Euro zusammen.

Genau zur DEL-Halbzeit rangiert das Team zwar noch außerhalb der Play-off-Ränge, doch die Formkurve zeigt nach oben. Am Sonntag ist die Mannschaft von Tray Tuomie spielfrei. Am kommenden Mittwoch folgt der nächste EishockeyK­naller mit dem Heimduell gegen den Erzrivalen Ingolstadt. Augsburger Panther Keller – Rogl, Lamb; Haase, Tölzer; Valentine, McNeill; Sezemsky – Schmölz, LeBlanc, Kosmachuck; Mayenschei­n, Gill, Payerl; Trevelyan, Stieler, Fraser; Holzmann, Ullmann

2. BUNDESLIGA Freitag, 13. Dezember

Samstag, 14. Dezember, 13 Uhr

1. FC Heidenheim – Arminia Bielefeld FC St. Pauli – SVW Wiesbaden Karlsruher SC – SpVgg Greuther Fürth Sonntag, 15. Dezember, 13.30 Uhr SV Sandhausen – Hamburger SV

1. FC Nürnberg – Holstein Kiel

VfL Osnabrück – Dynamo Dresden Montag, 16. Dezember, 20.30 Uhr 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18

Arm. Bielefeld Hamburger SV VfB Stuttgart FC Heidenheim Erzgebirge Aue Osnabrück J. Regensburg Sandhausen Greuther Fürth Holstein Kiel VfL Bochum Karlsruher SC Hannover 96 Darmstadt 98 FC St. Pauli Nürnberg W. Wiesbaden Dyn. Dresden 16 9 6 1 16 8 5 3 16 9 2 5 16 7 5 4 17 7 5 5 16 6 5 5 17 6 5 6 16 5 7 4 16 6 4 6 16 6 3 7 17 4 8 5 16 4 8 4 17 5 5 7 16 4 7 5 16 3 6 7 16 3 6 7 16 3 5 8 16 3 4 9

3. LIGA VOM FREITAG 35:18 33:16 27:21 24:17 26:25 21:16 29:26 18:17 19:20 25:26 30:31 28:30 20:28 17:22 18:22 22:32 19:32 17:29 33 29 29 26 26 23 23 22 22 21 20 20 20 19 15 15 14 13 2:0

 ?? Foto: Siegfried Kerpf ?? Adam Payerl (oben links) ist Augsburgs Topscorer und hatte auch gegen die Kölner Haie alle Hände voll zu tun. Er steuerte zwei Treffer zum 5:1-Sieg bei und ging zudem keiner körperlich­en Auseinande­rsetzung aus dem Weg.
Foto: Siegfried Kerpf Adam Payerl (oben links) ist Augsburgs Topscorer und hatte auch gegen die Kölner Haie alle Hände voll zu tun. Er steuerte zwei Treffer zum 5:1-Sieg bei und ging zudem keiner körperlich­en Auseinande­rsetzung aus dem Weg.

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