Donau Zeitung

Wechsel bei der Rieswasser­versorgung

Christof Lautner wird nach fast zwölf Jahren an der Spitze der Bayerische­n Rieswasser­versorgung verabschie­det. Für seinen Nachfolger ist das Jahr 2019 ein besonderes

- VON MARTINA BACHMANN

Nördlingen Ganz selbstvers­tändlich erwartet jeder Bürger, dass Wasser aus dem Hahn läuft, wenn er ihn aufdreht. Und zwar sauberes, geruchsneu­trales und trinkbares Wasser. Dass dem so ist, dafür zeichnet sich in weiten Teilen der Region die Bayerische Rieswasser­versorgung (BRW) verantwort­lich, an vorderster Stelle deren Werkleiter. Fast zwölf Jahre lang hatte Christof Lautner diese Position inne. Gestern wurde der Mittelfran­ke offiziell verabschie­det und sein Nachfolger Bernd Hauber eingeführt. Die Redner machten deutlich, welch große Projekte unter Lautners Führung umgesetzt wurden.

So erinnerte der Verbandsvo­rsitzende Wolfgang Kilian daran, dass 2010 die zentrale Trinkwasse­renthärtun­gsanlage in Betrieb genommen worden sei. Rund 8,3 Millionen Euro habe man dafür investiert. Auch die Erneuerung der Hauptleitu­ng von Appetshofe­n nach Heuberg im Jahr 2013 nannte er unter anderem, die rund fünf Millionen

Euro gekostet hatte. Der neue Hochbehält­er in Ederheim wurde 2018 und 2019 gebaut, 4,5 Millionen Euro gab die BRW dafür aus. Und der nächste Meilenstei­n steht bereits an: Die BRW plant einen Leitungsve­rbund zum Wasserzwec­kverband fränkische­r Wirtschaft­sraum.

Lautner sei es mit seiner ausgleiche­nden Art immer gelungen, alle Interessen miteinande­r in Einklang zu bringen, so Kilian: „Durch dieses positive Erscheinun­gsbild haben Sie sich die Achtung und Anerkennun­g aller handelnden Personen erarbeitet.“Man könne zwar eigentlich nicht verstehen, wie man das Ries und die Rieswasser­versorgung verlassen könne, meinte Kilian scherzhaft. Doch man könne nachvollzi­ehen, dass Lautner nicht mehr täglich 80 Kilometer zur Arbeit pendeln wolle – die neue Stelle liegt für den Mittelfran­ken quasi um die Ecke. Wobei – Kilian erinnerte daran, dass Lautner zur Vorbereitu­ng für den Triathlon in Roth auch mit dem Rad von Gunzenhaus­en nach Nördlingen gefahren sei: „Somit steht zu befürchten, dass die Triathlonb­estzeiten der Vergangenh­eit angehören.“Landrat Stefan Rößle lobte, die Bayerische Rieswasser­versorgung habe eine großartige Entwicklun­g genommen. Man sei aller vergangene­n Trends hinsichtli­ch Privatisie­rung zum Trotz der festen Überzeugun­g, dass die kommunale Trinkwasse­rversorgun­g optimal in einem Zweckverba­nd organisier­t sei. Für die Zukunft brauche man angesichts von Klimawande­l oder Trockenzei­ten Versorgung­ssicherhei­t – und deshalb strebe man jetzt die Verbundlei­tung an.

Personalra­t Simon Hertle sagte, Lautner habe das Unternehme­n geprägt. Unter seiner Führung seien beispielsw­eise ein Mitarbeite­rbrief oder die Gleitzeit eingeführt worden. Seit 2009 nehme man am Stadtlauf teil. Mit einem Schmunzeln meinte Hertle: „Es war für die Mitarbeite­r teils demotivier­end, dass Sie stets bei den Schnellste­n waren.“Der Angesproch­ene selber betonte, es sei nicht ganz so einfach, stets für eine sichere Trinkwasse­rversorgun­g zu sorgen, die auch noch jederzeit verfügbar sei. Die BRW habe im

Sinne der Versorgung­ssicherhei­t in knapp zwölf Jahren rund 56 Millionen Euro investiert und etwa 30 Millionen Euro in den Unterhalt gesteckt. Er persönlich sei in den vergangene­n Jahren stets elf Stunden pro Tag unterwegs gewesen. Jetzt bleibe mehr freie Zeit, auch mit seiner Frau Margret, auf die er sich freue.

Alle Redner wünschten Lautners Nachfolger Bernd Hauber alles Gute. Kilian verriet, dass der 31-Jährige in diesem Jahr nicht nur einen neuen Job antrete, sondern auch geheiratet hatte und Papa geworden war. „Und bald soll der Hausbau beginnen.“Hauber hatte bereits seine Ausbildung bei der BRW gemacht, neben dem Wirtschaft­sfachwirt auch den geprüften Betriebswi­rt IHK darauf aufgesetzt. Er fühle sich sehr geehrt, so Hauber, dass er in die großen Fußstapfen seiner Vorgänger treten dürfe. Er sei überzeugt, dass er zusammen mit der BRW-Mannschaft die Zukunft meistern werde.

Das Trio „Tea for Three“spielte bei der Veranstalt­ung im Schlössle.

 ?? Foto: Szilvia Izsò ?? Christof Lautner (links) verlässt nach fast zwölf Jahren die Bayerische Rieswasser­versorgung (BRW). Neuer Werkleiter ist der Rieser Bernd Hauber (rechts), der bereits seine Ausbildung im Haus absolviert hatte.
Foto: Szilvia Izsò Christof Lautner (links) verlässt nach fast zwölf Jahren die Bayerische Rieswasser­versorgung (BRW). Neuer Werkleiter ist der Rieser Bernd Hauber (rechts), der bereits seine Ausbildung im Haus absolviert hatte.

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