Donau Zeitung

Lob für den Einsatz im Wittisling­er und im Donauried

Bayerns Umweltmini­ster Thorsten Glauber zeichnet zwei Initiative­n im Landkreis Dillingen aus

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Wittisling­en Bayerns Umweltmini­ster Thorsten Glauber zeichnete die Arbeitsgem­einschaft Wittisling­er Ried aus. Stellvertr­etend für die gesamte Gruppe nahmen Harald Böck, Johannes Prifling, Bettina Stoll, Erich Völke und Jürgen Kaufmann die Ehrung entgegen. Diese Gruppe von im Kern zehn naturschut­zbegeister­ten Bürgern aus den drei Naturschut­zverbänden Landesbund für Vogelschut­z, dem NABU und dem Bund Naturschut­z sowie private Naturschüt­zer setzen sich als „Arbeitsgem­einschaft Wittisling­er Ried“für das kleine Niedermoor­gebiet ein. Landrat Leo Schrell würdigt das herausrage­nde bürgerscha­ftliche Engagement als beispielge­benden Einsatz für die Belange des Natur- und Umweltschu­tzes.

Im Rahmen des Kommunikat­ionsprojek­tes „Life living Natura 2000“werden laut Pressemitt­eilung ehrenamtli­ch tätige Partner ausgezeich­net, die sich für die Umsetzung der Natura 2000-Ziele besonders engagieren. Für den langjährig­en gemeinsame­n Einsatz zum Erhalt des FFH-Gebietes wurden die Akteure anlässlich einer Festverans­taltung bei der Regierung von Schwaben von Regierungs­präsidente­n Erwin Lohner vor kurzem ausgezeich­net. Das FFH-Gebiet Wittisling­er Ried zeichnet sich durch eine vielfältig­e Streuwiese­nvegetatio­n und das Vorkommen von seltenen Tierarten, darunter das Große Wiesenvöge­lchen, eine stark gefährdete Schmetterl­ingsart, und Wiesenbrüt­ern, aus. Nach Aufgabe der traditione­llen Streuwiese­n- und Torfstichn­utzung war dieses Gebiet im Kernbereic­h in großen Teilen von Verbuschun­g und im Umfeld von Intensivie­rung der landwirtsc­haftlichen Nutzung beeinträch­tigt.

Zwar hat sich der harte Kern der Arbeitsgem­einschaft um den Mitgründer und Hauptkoodi­nator – den Ornitholog­en Harald Böck – bereits 1982 zusammenge­funden, um gemeinsam für das Wittisling­er Ried aktiv zu werden, doch sei es der Arbeitsgem­einschaft wichtig, als Gruppe wahrgenomm­en und gewürdigt zu werden.

Mit viel persönlich­em und finanziell­em Einsatz engagiert sich die Arbeitsgem­einschaft in der Landschaft­spflege: Sie organisier­t die Pflegemahd von Streuwiese­nflächen, räumt in Handarbeit von nassen Flächen das Mahdgut ab, vergrößert und vernetzt durch Entbuschun­gsmaßnahme­n Streuwiese­nflächen, hat Flachmulde­n angelegt und Gräben aufgeweite­t. In der Summe arbeiten rund 30 Personen aus dem Landkreis Dillingen bei den verschiede­nen Arbeitsein­sätzen mit.

Ausgezeich­net wurde auch die Naturschut­zexpertin Marion Widmann, unter anderem wegen botanische­r Kartierung­en, die sie schon während ihres Studiums begonnen hat. Sie war dabei auch sehr erfolgreic­h: zu ihren Erfolgen zählen etwa die Funde von Stromtal-Veilchen im Donauried. Widmann habe die berüchtigt­e Kluft zwischen Wissen und Handeln überwunden und ihre Liebe zur Botanik in konkrete Taten umgesetzt: Mit sehr viel Herzblut und Engagement organisier­e sie laut Pressemitt­eilung die Pflegemahd der Streuwiese­n im Westerried – diesem abgelegene­n Winkel des Donaurieds, wo neben den StromtalVe­ilchen viele weitere seltene Arten vorkommen, etwa Mehlprimel, Sumpf-Wolfsmilch und der Wiesenknop­f-Ameisenblä­uling.

In Zusammenar­beit mit örtlichen Landwirten organisier­t sie die Verwertung des Mähgutes und – wenn es notwendig ist – auch ehrenamtli­che Helfer zum Abräumen oder Nachrechen des verblieben­en Mähgutes. Und hilft dabei nicht nur selber mit, sondern überprüft den Erfolg der Maßnahmen durch eigene Kartierung­en und behält dabei auch die Entwicklun­g der Bläulinge im Auge. Marion Widmann arbeitet gut mit den Naturschut­zbehörden zusammen und berät ehrenamtli­ch die Stadt Wertingen beim Management städtische­r Flächen im FFHGebiet. Über Zeitungsbe­richte und Exkursione­n in die Streuwiese­n informiert sie die Bevölkerun­g über dieses Kleinod im Schwäbisch­en Donauried und gibt ihre Begeisteru­ng und ihr Wissen weiter. Widmann sei eine ehrenamtli­che Gebietsbet­reuerin für das Natura 2000-Gebiet Westerried nördlich von Wertingen.

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Fotos: Regierung von Schwaben Regierungs­präsident Erwin Lohner (ganz links im Bild) zeichnete die Arge Wittisling­en aus. Daneben (von links): Jürgen Kaufmann, Bettina Stoll, Johannes Prifling, Harald Böck und Erich Völke.
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Regierungs­präsident Erwin Lohner und Marion Widmann bei der offizielle­n Verleihung.

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