Gibt es genug Schulleiter?
Lehrerverband fordert Aufwertung des Postens
München Für einen reibungslosen Schulalltag muss das Amt von Schulleitern aus Sicht des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbands (BLLV) dringend aufgewertet werden. „Die Staatsregierung muss jetzt in Zeiten des Lehrermangels Anreize schaffen“, sagte BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann. „Die Gefahr, dass sich das Thema vakante Schulleitungen in den nächsten Jahren verschärft, ist groß.“Neben mehr Geld gehe es auch um Fragen, wie Arbeit verteilt und Schulleiter entlastet werden können. Eine länger unbesetzte Schulleitung sei eine Bankrotterklärung. „Stellen Sie sich mal ein Unternehmen mit 300 Mitarbeitern vor ohne Chef.“
Nach Angaben des Kultusministeriums waren an Grund- und Mittelschulen in Bayern zum Stichtag 1. Oktober weniger als ein Prozent der Schulleiterstellen unbesetzt. Wegen Ruhestands oder Wechsels auf andere Stellen würden hier jährlich etwa 300 Schulleitungen neu besetzt. An den 322 staatlichen Gymnasien seien pro Jahr etwa 10 bis 15 Prozent der Schulleitungen neu zu besetzen. Zudem seien derzeit von 238 Schulleiterstellen an staatlichen Realschulen drei unbesetzt. „Generell gilt: Frei werdende Schulleiterstellen an den staatlichen Schulen in Bayern werden rechtzeitig ausgeschrieben, sodass eine kontinuierliche Besetzung der Schulleitung gewährleistet ist“, erläuterte ein Ministeriumssprecher. Kurzfristige Lücken entstünden nur, wenn Besetzungsverfahren noch nicht abgeschlossen seien.