Donau Zeitung

Kollegen schelten Rotsünder

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Vor zwei Wochen hat Leon Bailey Bayer Leverkusen zum Sieg beim FC Bayern geschossen. Nach seiner erneuten Roten Karte in Köln ist das Fußball-Jahr für ihn vorzeitig beendet. Und der 22-Jährige steht vor ungemütlic­hen Wochen. Nach Angaben von Rudi Völler saß Leon Bailey nach dem Spiel „todtraurig in der Kabine“. Doch das Mitleid für den 22-Jährigen hielt sich bei seinen Bossen und seinen Kollegen von Bayer Leverkusen in Grenzen. Im Gegenteil: Selten wurde ein Bundesliga-Profi öffentlich so deutlich aus den eigenen Reihen kritisiert wie Bailey nach der 0:2Derby-Niederlage beim 1. FC Köln. Nach seiner zweiten Roten Karte binnen sechs Wochen ist der Jamaikaner für viele erst einmal unten durch. Sportchef Völler war sichtlich erzürnt über die Undiszipli­niertheit Baileys. „Ich habe der Mannschaft nach dem Spiel ein paar Worte gesagt“, sagte Völler: „Aber bei ihm fehlen mir einfach die Worte.“

Nicht so Lars Bender. „Er hat uns einen Bärendiens­t erwiesen“, schimpfte der Kapitän, nachdem Bailey den Kölner Kingsley Ehizibue in der 77. Minute ins Gesicht geschlagen hatte. „Es ist nicht seine erste Rote Karte, und da erwarte ich eine Entschuldi­gung“, sagte Bender. Zum Zeitpunkt von Baileys Aussetzer waren die Leverkusen­er bereits in Unterzahl, nachdem Aleksandar Dragovic (62.) Gelb-Rot gesehen hatte. Am 2. November hatte Bailey gegen Mönchengla­dbachs Patrick Herrmann nachgetret­en. Damals war er für zwei Spiele gesperrt worden, hatte 12 000 Euro vom Verband und eine erhebliche Geldstrafe vom Verein aufgebrumm­t bekommen. Mit seinem Sahnetag in München hatte er dies zunächst vergessen gemacht. Die Chance dazu wird er diesmal so schnell nicht wieder bekommen. Sollte das Sportgeric­ht keine mildernden Gründe erkennen, beginnt das Strafmaß bei sechs Wochen. Für Wiederholu­ngstäter ist gar eine Erhöhung möglich. (dpa)

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Leon Bailey

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