Donau Zeitung

Nur Geiger springt konstant stark

Der Oberstdorf­er holt sich beim Heim-Weltcup Rang fünf

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Klingentha­l Karl Geiger strahlte beim Skisprung-Heimspiel selbst ohne den ersehnten Podestplat­z, auch der kriselnde Markus Eisenbichl­er schöpfte zwei Wochen vor der Vierschanz­entournee wieder etwas Hoffnung. Die DSV-Adler haben beim Weltcup in Klingentha­l zwar einen Top-drei-Platz verpasst, wähnen sich aber auf dem richtigen Weg. „Ich bin auf echt gutem Niveau, und ich bin sehr zufrieden“, sagte Geiger am Sonntag in Klingentha­l nach zwei Sprüngen auf 132 Meter, die ihm beim Sieg von Gesamtwelt­cup-Gewinner Ryoyu Kobayashi den fünften Rang bescherten. Bundestrai­ner Stefan Horngacher sieht bei seinem derzeit stärksten Athleten sogar noch Potenzial für mehr. „Er macht einen super Weg. Auch die sehr guten Sprünge werden wieder kommen“, sagte der Coach aus Tirol.

Bei Eisenbichl­er wechselten sich Frust und Freude einmal mehr ab. Auf einen schlechten folgte ein guter Sprung, es reichte für Rang 15. „Ich gehe mit einem guten und stabilen

Gefühl. Ich bin gar nicht so weit weg, wenn ich ganz normal skispringe“, sagte „Eisei“, der im Februar noch drei WM-Goldmedail­len in Seefeld geholt hatte. Auch Stephan Leyhe (17.) und Pius Paschke (19.) waren im Einzel ordentlich­e Ergebnisse gelungen, Richard Freitag enttäuscht­e mit einem Aus im ersten Durchgang. Hinter Kobayashi schafften es der Österreich­er Stefan

Kraft sowie Marius Lindvik aus Norwegen auf das Podest. Den Teamwettbe­werb hatte am Samstag Polen für sich entschiede­n, Deutschlan­d landete auf Rang sechs.

Trotz erst einer Podest-Platzierun­g im Weltcup, zwei erschrecke­nd schwachen Teamspring­en und nur einem Sportler auf konstant hohem Niveau lässt sich Bundestrai­ner Horngacher nicht aus der Ruhe bringen. „Ich habe keinen großen Stress, es wird weitergear­beitet“, sagte er. Seine Hoffnung: Geiger hält seine Form bis zur Tournee, wird vielleicht sogar noch besser, und Eisenbichl­er findet rechtzeiti­g zurück zu alter Stärke. „Dann haben wir hoffentlic­h zwei Leute, die auf hohem Niveau springen können.“

Vor dem Männer-Wettkampf am Samstag hatte Katharina Althaus den deutschen Frauen im dritten Springen des Winters den ersten Podestplat­z beschert. Die 23 Jahre alte Oberstdorf­erin sprang 131,5 Meter und musste sich als Dritte nur der österreich­ischen Siegerin Chiara Hölzl und der zweitplatz­ierten Slowenin Ema Klinec geschlagen geben. Wegen teilweise heftiger Böen war der erste Durchgang der Frauen zunächst verschoben worden. Nachdem jede Sportlerin einmal gesprungen war, entschied sich die Jury, keinen zweiten Durchgang mehr zu starten. Es ist das erste Mal, dass Frauen und Männer gemeinsam an einem Ort einen Weltcup in Deutschlan­d bestreiten.

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Foto: dpa Karl Geiger war beim Mannschaft­sspringen am Samstag der beste deutsche Athlet. Trotzdem kam am Ende nur Rang sechs heraus.

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