Dopfer muss „kleinere Brötchen backen“
Auch drei Jahre nach einer schweren Verletzung kämpft der ehemalige Vize-Weltmeister um seine alte Form
Val d’Isère/St. Moritz Der einstige Vize-Weltmeister Fritz Dopfer hat beim Weltcup-Slalom in Val d’Isère sein bestes Resultat seit eineinhalb Jahren eingefahren. Über die insgesamt ernüchternde Bilanz des Deutschen Skiverbands konnte sein 21. Platz in Frankreich am Sonntag aber nicht hinwegtäuschen. Beim überlegenen Sieg des Franzosen Alexis Pinturault war der 32-Jährige der einzige DSV-Fahrer im Finale. Die vier anderen Deutschen verpassten die Qualifikation für die Top 30.
Dopfer kämpft seit einem Schienund Wadenbeinbruch vor drei Jahren um eine Rückkehr zu alter Stärke. „Ich muss derzeit kleinere Brötchen backen, von dem her war die
Finalqualifikation für mich ein Erfolg“, sagte Dopfer der ARD und bezeichnete seine Ausbeute als „absolut positiv“. Nach einem kleinen Fehler zu Beginn des Finals gelang ihm ein zweiter Durchgang auf gutem Niveau. Der
Lohn war eine Verbesserung um acht Plätze.
Pinturault gewannt mit 1,44 Sekunden Vorsprung auf den Schweden Andre
Myhrer. Der Franzose hatte sich beim ersten Slalom der Saison in Levi nicht für den zweiten Durchgang
qualifiziert, unterstrich vor seinem Heim-Publikum aber seine große Qualität. Stefano Gross aus Italien wurde Dritter. Der Norweger Henrik Kristoffersen arbeitete sich nach einem Patzer und Rang 27 im ersten Lauf noch bis auf Rang vier nach vorne und verpasste das Podest um 0,01 Sekunden.
Nach der wetterbedingten Absage am Samstag waren die Bedingungen am Sonntag gut. Wo und wann der Riesenslalom nachgeholt wird, ist offen. Im Gespräch sind das französische Chamonix und Hinterstoder in Österreich.
Die Frauen waren am Wochenende in St. Moritz im Einsatz. Dort lief es zunächst perfekt, dann endete der erste Parallel-Slalom der Saison für die deutschen Skirennfahrerinnen aber doch enttäuschend. Nach guter Qualifikation kam für Lena Dürr und Christina Ackermann das Aus im Achtelfinale. Ackermann wurde auf Platz 13 gewertet, bei Dürr stand Rang 15 in der Ergebnisliste.
„Letztlich ist es enttäuschend, dabei war es am Vormittag noch sehr vielversprechend. Da haben die vier gezeigt, dass sie richtig schnell unterwegs sind“, sagte FrauenCheftrainer Jürgen Graller. „Ich bin nicht zufrieden. Das Potenzial ist da, aber sie haben es in der K.-o.Runde nicht ausgeschöpft.“
Nur Hundertstel fehlten Dürr im Duell mit der Slowenin Ana Bucik (+ 0,06 Sekunden) und Ackermann gegen die Kanadierin Laurence StGermain (+ 0,07) zum ViertelfinalEinzug. „Ich habe gesehen, dass es funktioniert. Deshalb schaue ich positiv nach vorn. Es braucht auch etwas Glück“, sagte Dürr.
In der Qualifikation hatte das DSV-Quartett überzeugt. Dürr raste zur drittschnellsten Zeit der 63 Starterinnen. In Abwesenheit von Mikaela Shiffrin, die auf einen Start verzichtet hatte, lag die 28-Jährige nur 0,17 Sekunden hinter Petra Vlhova. Die Slowakin sicherte sich später dann im Finale den Sieg vor der Schwedin Anna Swenn-Larsson. Dritte wurde die Österreicherin Franziska Gritsch.