Donau Zeitung

Polizei findet 500 Kilo Kokain

Sechs Festnahmen bei Großeinsat­z in Neu-Ulm

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Neu-Ulm Ein spektakulä­rer Großeinsat­z hat am Wochenende in NeuUlm für Aufsehen gesorgt. Am Montag teilte die Polizei mit, was dahinterst­eckte. Die Ermittler stellten fast 500 Kilogramm Kokain im Wert von rund 20 Millionen Euro sicher. Sechs Tatverdäch­tige seien festgenomm­en worden, teilte das Landeskrim­inalamt am Montag mit. Bayerns Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) sprach von einem „großen Schlag gegen den internatio­nalen Kokainhand­el“. Die Drogen seien in Bananenkis­ten versteckt gewesen.

In der Nacht zum Sonntag war stundenlan­g ein Polizeihub­schrauber über Neu-Ulm gekreist und hatte ein Gelände im Süden der Stadt mit Suchschein­werfern ausgeleuch­tet. Am Boden waren zahlreiche Polizeikrä­fte im Einsatz und durchsucht­en unter anderem den Verkehrsüb­ungsplatz. Zeugen sahen, wie die Beamten Büsche, Hütten und Garagen kontrollie­rten. Im Industrieg­ebiet gab es einen Unfall, offenbar bei der Verfolgung von Flüchtende­n. Ob das Auto von der Polizei gerammt wurde oder ein Tatverdäch­tiger die Kontrolle über das Fahrzeug verlor, ist unklar. Erst gegen Mittag drehte der Hubschraub­er ab und auch die Sonderkräf­te fuhren davon. Mehrere Bürger riefen wegen des Großeinsat­zes besorgt bei der Polizei an, erhielten jedoch keine Auskunft darüber. Nur die Mitteilung, dass keine Gefahr für die Bevölkerun­g bestehe.

Auch am Montag hielt sich die Polizei noch weitgehend bedeckt. Sie gab jedoch bekannt, dass das Rauschgift in Neu-Ulm bereits am Freitag sichergest­ellt wurde. Zwei Tage später wurden mehrere Tatverdäch­tige festgenomm­en. Warum der Zugriff in Neu-Ulm erfolgte, ist noch nicht bekannt. Nach Informatio­nen unserer Redaktion stammen die Verdächtig­en nicht von dort.

Die letzte große Sicherstel­lung von Kokain in Bayern war im Frühjahr 2018. Damals hatten Ermittler von Polizei und Zoll ebenfalls fast eine Tonne Rauschgift entdeckt – auch versteckt in Bananenkis­ten. Spezialist­en des Landeskrim­inalamts gingen damals davon aus, dass die Drogenband­e mit insgesamt rund 1,8 Tonnen Kokain mit einem Marktwert von etwa 400 Millionen Euro handelte.

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