Die Bayern lieben ihre Zoos
Deutlich mehr Besucher kommen in die Tiergärten. 2020 haben die Betreiber viel vor
München/Nürnberg/Augsburg Die Bayern haben ihre Zoos tierisch gern: Das erkennt man am Ende des Jahres daran, dass sowohl die Tiergärten Nürnberg und Straubing, als auch der Zoo Augsburg bei den Besucherzahlen ein Plus erwarten, wie eine Umfrage der Deutschen PresseAgentur ergab. Der Tierpark Hellabrunn in München will kommendes Jahr Bilanz ziehen und gab vorher keine Prognose ab.
Damit der Erfolg anhält, arbeiten die Zoos ständig an Neuheiten für ihre Besucher. Im Augsburger Zoo war das Hauptthema laut Geschäftsführerin Barbara Jantschke zuletzt der Bau der neuen Elefantenanlage, die Anfang 2020 eröffnen soll. „Außerdem wurde die Pinguinanlage erweitert und neue Pinguine kamen aus Genua und Lissabon.“Um den
Natur- und Artenschutz vor Ort zu fördern, haben Augsburger zum 1. November einen sogenannten Artenschutzeuro eingeführt, der vom Eintrittspreis in einen Fonds fließt. Dadurch werde nun unter anderem ein Projekt für asiatische Elefanten gefördert. 2018 hatte der Zoo gut 674 000 Besucher gezählt. Jantschke geht davon aus, dass es zum Ende des laufenden Jahres noch mehr sein werden.
Probleme machte den Augsburgern die Trockenheit im Sommer. „Das Alleinstellungsmerkmal des Augsburger Zoos ist Wasser, und davon haben wir reichlich. Erstmals ist allerdings der Wassergraben um das Afrika-Panorama ausgetrocknet.“
In München wurde zu Beginn dieses Jahres eine Großvoliere mit offenen Sonnenflächen und neuen Brutplätzen für verschiedene Vogelarten gärtnerisch neugestaltet, wie eine Sprecherin sagte. „Auch die Außenanlage der Silbergibbons und Klammeraffen wurde Anfang
Mai aufwendig neugestaltet.“Im Sommer wurde das sogenannte Mühlendorf mit Tierparkschule und Kinderland eröffnet. Besucher können sich hier über ursprüngliche und vom Aussterben bedrohte Haustierrassen informieren. In Nürnberg wird nach den Freianlagen für die Gorillas, Esel und Antilopen die Anlage für die asiatischen Takine umgebaut; die Tiere sehen aus wie eine Mischung aus Gnu und Ziege. Auf Buntsandstein-Fels sollen die Tiere ihre Kletterfähigkeiten besser zeigen können.
Die Zahl der Besucher in Nürnberg stieg bis Ende November auf rund 1,16 Millionen – über 21 000 mehr als im Vorjahr. Stärker seien nur die Jahre 2008 und 2011 gewesen, als das Eisbärbaby Flocke und eine neue Delfin-Lagune mehr Besucher
lockten. Vom Nürnberger Tiergarten wurden 2019 aber auch einige Tiere ausgewildert: ein Bartgeier in Korsika, zwei Uralkäuze im Wienerwald, vier Waldrappe in Spanien, sieben Ziesel in Tschechien und drei Steinböcke im Naturpark Zillertal.
In Straubing gab es viele kleine Sanierungen und Erneuerungen, wie Tiergartendirektor Wolfgang Peter berichtete. So bekamen die Wisente einen neuen Zaun und die Rothirsche ein neues Dach. Die alte Luchsanlage wurde im Frühjahr abgerissen, die Fläche soll in den kommenden Jahren den Löwen zugutekommen. Bis Ende November verzeichnete der Tiergarten laut Peter 364 000 Besucher. Das waren schon mehr als im gesamten Vorjahr, als knapp 360 000 Gäste kamen.