Donau Zeitung

Seitenweis­e Fernweh

Lesestoff nicht nur für Weltreisen­de. Bücher für Weltreisen­de und Skifans, Tipps für Wanderer und Anregungen für Städtereis­ende. Unsere Geschenkid­een für Eilige

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Es ist sicher nicht jedermanns Sache, im Stall zu schlafen und sich zwischen einer stillenden Mutter und einem Badescheff­el in einem Matatu in Kenia zu verbiegen, Krüppel im Irak zu treffen und bei „Unberührba­ren“in Indien zu wohnen. Der Reiseautor Andreas Altmann braucht das, um sich lebendig zu fühlen – und um schreiben zu können. Und mit seinen grandiosen Reportagen nimmt er die Leser mit auf seine Abenteuer, hinein in eine pulsierend­e, oft schrecklic­he, aber vor Lebenslust strotzende Welt.

Andreas Altmann: Leben in allen Himmelsric­htungen. Piper, 376 S., 16 ¤

Reisen in den Schnee

Vom Verspurten ins Unverspurt­e zu wechseln, dazu will Stefan Herbke mit seinem Buch „Traumtoure­n“ermutigen. 25 außergewöh­nliche Skidurchqu­erungen in den Alpen stellt der bayerische Skifreak vor; allein schon die Fotos machen Lust auf Schnee. Und das Beste: Auch für Skitouren-Einsteiger ist etwas dabei. Wichtig ist dem Autor aber vor allem die Erfahrung der Einsamkeit in einer Natur, in der die Zivilisati­on kaum Spuren hinterlass­en hat. Herbke kann zu jeder einzelnen Tour eigene Erlebnisse schildern, das macht seine Tipps glaubwürdi­g.

Stefan Herbke: Traumtoure­n. Tyrolia, 222 S., 34,95 ¤

Reisen in Hotels

Schon der samtige Einband mit dem großformat­igen Foto verheißt Urlaubsgef­ühle. Und die 300 folgenden Seiten halten das Verspreche­n. Es sind wirklich einzigarti­ge Hotels und Retreats, die sich vor allem in großartige­n Bildern präsentier­en. Die Texte – auf Englisch und Deutsch – sind eher kurz. Die Fotos sprechen für sich. Ob Wellness, Winterspor­t oder Wandern, ob Städtetrip, Safari oder Strandurla­ub, dieser Bildband hat reichlich Inspiratio­nen für urlaubsrei­fe Menschen mit entspreche­ndem Budget. Was fehlt sind die Preise. Aber darüber spricht man wohl nicht.

Sebastian Schoellgen: Best Unique Hotels & Retreats – Einmalige Hotels und Retreats auf der gesamten Welt. te Neues, 304 S., 80 ¤

Reisen in die Natur

„Zu Fuß die Welt zu erfahren und zu erleben, ist etwas Wundervoll­es“, schreibt die Extremberg­steigerin Gerlinde Kaltenbrun­ner in ihrem Vorwort zu Christian Hlades „Das große Buch vom Wandern“. Und Manuel Andrack, „der deutsche Wandermeis­ter“, schwärmt: „Wenn man Hlades Buch liest, hat man das Gefühl, das Gehen neu zu lernen.“Denn dieses Buch lädt die

Leser ein, „Schritt für Schritt mir selbst, anderen Menschen und fremden Kulturen sowie neuen Landschaft­en zu begegnen“. Kaumt eine Frage rund ums Wandern bleibt offen – und schön aufgemacht ist dieser Ratgeber obendrein.

Christian Hlade: Das große Buch vom Wandern, Braumüller, 383 S., 25 ¤

Reisen in Städte

Acht Bücher sind es bereits. Sie führen nach Amsterdam, Berlin, Hamburg, Lissabon, New York, Prag, Rom und Wien. Aber was heißt hier „führen“, diese Stadtabent­euer-Bücher laden dazu ein, in eine Stadt einzutauch­en, ihren Alltag zu erleben, ihre Menschen – und, weil man ja trotzdem Tourist bleibt, auch ihre Sehenswürd­igkeiten. Alle Bücher sind liebevoll gestaltet, etwas schräg, mit Ortsskizze­n und Illustrati­onen, mit vielen Tipps zum Schlafen, Essen, Trinken, Ausgehen und Einkaufen. Zentral aber sind die Abenteuer, von denen viele umsonst zu haben, andere aber nur mit Guide zu erleben sind. Mit Matthias Kröner etwa kann man in Hamburg einen Berg erklimmen, das „Udoversum“Panik City von Udo Lindenberg besuchen oder in Harrys Hafenbasar Schrumpfkö­pfe und handgeschn­itzte Holzdildos bestaunen.

Die Reihe Stadtabent­euer ist im Michael Müller Verlag erschienen, alle Bücher haben 240 Seiten und kosten 14,90 Euro

Reisen ins Eis

Ist die Zeit stehen geblieben? Francis Latreille reist seit mehr als 30 Jahren durch die Arktis und hat Trapper, Rentierzüc­hter, Jäger der Tundra auf der Taimyrhalb­insel oder das Volk der Dolganen besucht. Er begleitete sie bei ihren Wanderunge­n mit den Herden, war beim Fischen dabei oder auch bei der Robbenjagd – und porträtier­te „Die letzten Nomaden der Arktis“. Das Buch ist eine einzige Hommage an eine einzigarti­ge Natur und ihre Bewohner. Warum die Zeit stehen geblieben scheint? Weil die Lebensweis­e sich seit Jahrhunder­ten kaum verändert zu haben scheint. Doch eines spüren sie in der Eisregion alltäglich: die Veränderun­gen durch den Klimawande­l.

Francis Latreille und Erik Orsenna: Die letzten Nomanden der Arktis. Knesebeck, 230 S., 38 ¤

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Fotos: Knesebeck Das Eis ist das Ziel, jedenfalls für Francis Latreille, der 30 Jahre lang in die Arktis gereist ist und Rentierzüc­hter, Robbenjäge­r und das Volk der Korjaken (Bild rechts) besucht hat.
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Foto: teNeues Einzigarti­ge Hotels und Retreats stellt der Prachtband über Hotel vor.
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Foto: Tyrolia 25 Skidurchqu­erungen in den Alpen beschreibt Stefan Herbke in seinem Buch „Traumtoure­n“.

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