Donau Zeitung

Der Krieg ums Wasser

Die Ressource wird zunehmend als Finanzprod­ukt betrachtet – mit Folgen

-

Der Klimawande­l ist in Deutschlan­d fast täglich Thema. Erst kürzlich hat die Bundesregi­erung einen entspreche­nden Klimaberic­ht vorgelegt, in dem auch niedrige Grundwasse­rstände erwähnt werden. Die Doku „Wasser – Im Visier der Finanzhaie“berichtet auch darüber. Arte zeigt am heutigen Dienstag (20.15 Uhr) einen Themenaben­d mit weiteren Dokus.

Trinkwasse­r ist eine begehrte Ressource. So beginnt der Film mit erschrecke­nden Aufnahmen von Trockengeb­ieten weltweit und folgendem Kommentar: „Die Nachfrage nach Trinkwasse­r nimmt stetig zu, ebenso wie die Vorräte an Grundwasse­r zurückgehe­n – die Lage ist also katastroph­al.“Die Doku spielt überwiegen­d in Großbritan­nien, Kanada und Australien und bietet sowohl einen Rückblick bis hin zu den 1980er Jahren als auch einen Ausblick. Zu Wort kommen investigat­ive Finanzjour­nalisten, verzweifel­te Viehzüchte­r, hilflose Politiker, skrupellos­e Investoren, engagierte Umweltschü­tzer und geschäftst­üchtige Ökonomen und Wassermana­ger.

Autor Jérôme Fritel macht deutlich, dass ohne Wasser überhaupt nichts geht, vom Essen und Trinken über die Produktion vieler Waren bis hin zum Verkehr. Fritel erklärt anschaulic­h viele Zusammenhä­nge für den Zuschauer, etwa den starken Einfluss einer Lobby in der Wasserwirt­schaft. Der Autor gelangt zu folgendem Fazit: Das Recht auf Wasser ist zwar ein Menschenre­cht, doch um das ebenso unverzicht­bare wie öffentlich­e Gut wird ein regelrecht­er Krieg geführt. Auf diese Weise drohe Wasser auch in Europa von der Handelswar­e zum Spekulatio­nsobjekt zu werden.

 ?? Foto: Jens Büttner, dpa ?? Wasser ist ein kostbares Gut. Doch es wird zunehmend zum Objekt von Spekulante­n.
Foto: Jens Büttner, dpa Wasser ist ein kostbares Gut. Doch es wird zunehmend zum Objekt von Spekulante­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany