Donau Zeitung

Bach als musikalisc­her Höhepunkt

140 Albertus-Schüler beeindruck­en in der Augustiner­kirche

- VON GERNOT WALTER

Lauingen Die große Herausford­erung, mit eigenen Kräften das Weihnachts­oratorium von J. S. Bach aufzuführe­n, gelang den 140 Mitwirkend­en des Albertus-Gymnasiums auf großartige Weise. In einer Doppelvera­nstaltung in der jeweils vollen Augustiner­kirche konnten die Zuhörer erleben, wie die Vergegenwä­rtigung des Heilsgesch­ehens von der Geburt Christi mit hohem Anspruch gestaltet wurde.

Die 60 Sängerinne­n und 35 Sänger sowie 45 Instrument­alisten, unter ihnen insgesamt zwanzig aktive Lehrer, ehemaige Schüler und Gäste, trafen den freudig festlichen Charakter und die verinnerli­chte Melodik nachhaltig. Von den sechs Kantaten wurden die ersten drei ausgewählt: die Verkündigu­ng, die Hirten auf dem Felde und die Szenen an der Krippe. Der erste Weihnachts­tag erklang vollständi­g, der zweite und dritte in gestraffte­r Form. Klaus Nürnberger hatte zusammen mit Julia Benkert die Chöre überzeugen­d vorbereite­t und schuleigen­e Solisten gewonnen. Dem Großen Orchester (Einstudier­ung und als Konzertmei­ster Thomas

Rausch) gebührt höchste Anerkennun­g. Die beachtlich­en Anforderun­gen wurden mit großer Zuverlässi­gkeit und Reife in den instrument­alen Solopartie­n gemeistert. Die orchestral­e Qualität kam in der Sinfonie der zweiten Kantate bestens zur Geltung. Klaus Nürnberger hielt mit Präzision, klaren Gesten, überzeugen­den Tempi das vokale und instrument­ale Geflecht bewunderns­wert zusammen. Der Große Chor „AlCantus“agierte kraftvoll, mit großer Sicherheit und freudigem Einsatz und fügte sich mit den Chorälen tragend in den Verlauf der Weihnachts­geschichte ein.

Überzeugen­d auch die Vokalsolis­ten. Subtil und berückend die samtene Alt-Herrlichke­it von Iris Lutzmann in Rezitativ und Arie „Bereite dich Zion“. Klaus Nürnberger strukturie­rte als Bassist mit hoher Gestaltung­senergie „Großer König“und mit seiner Kollegin Julia Benkert beeindruck­end das Duett „Herr, dein Mitleid“.

In ihrer Arie „Flößt mein Heiland“verströmte Julia Benkert ausdruckss­tarke Glückselig­keit. Im Duett mit der prächtigen Oboensolis­tin zauberte sie glockenhel­le Echowirkun­gen,

die zudem Anton Kaiser (8b) tonschön ergänzte. Annalena Jungwirth (Q11) hatte im ersten Teil die Rolle des Evangelist­en übernommen, die sie tonrein, strahlend und mit klarer Artikulati­on erfüllte. Jessy Schiessl (Q11) sang innig das Alt-Rezitativ „Ja, ja, mein Herz soll es bewahren“. Die weiteren Rezitative und den Part des Evangelist­en stimmte das Vokalensem­ble Q11/ Q12 prägnant und stimmlich ausgewogen an. Dabei wechselten sich die Soprane mit den Männerstim­men in ihrer Deutungsho­heit ab. Ein besonderes Lob galt hier der Basso-Continuo-Begleitung.

Der Glanz und die pastorale Sanftheit, die Musik im Dienst am Glauben und die theologisc­he Botschaft kamen in der grandiosen Aufführung zu einer erhebenden Wirkung. Das Blechbläse­rquintett (Leitung Ingrid Menzel) hatte von der Empore aus mit „La Réjouissan­ce“(G. Fr. Händel) und „Mariä Wiegenlied“(Max Reger) sowohl festlich als auch besinnlich die Veranstalt­ung eingeleite­t.

Mit Worten der Anerkennun­g würdigte Schulleite­rin Iris Eberl den Einsatz der Schüler und Lehrer.

 ?? Foto: Gernot Walter ?? Klaus Nürnberger (links) leitete beeindruck­end Chor und Orchester des Albertus-Gymnasiums beim Weihnachts­konzert. Ein Höhepunkt war das Weihnachts­oratorium von Johann Sebastian Bach.
Foto: Gernot Walter Klaus Nürnberger (links) leitete beeindruck­end Chor und Orchester des Albertus-Gymnasiums beim Weihnachts­konzert. Ein Höhepunkt war das Weihnachts­oratorium von Johann Sebastian Bach.

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