Bangen um die Zusatzrente
IG Bau warnt die 670 Beschäftigten der Branche im Landkreis Dillingen
Dillingen Sie sind bei Wind und Wetter draußen auf dem Feld – bleiben beim Thema Rente aber jetzt im Regen stehen. So zumindest sieht es aus und davor warnt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt in einer Pressemitteilung. Für die 670 Menschen, die im Landkreis
Dillingen in der Landwirtschaft arbeiten, stehe die betriebliche Zusatzrente auf dem Spiel. Der Grund laut der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt: Die Arbeitgeber haben den Tarifvertrag zur betrieblichen Altersvorsorge zum Jahresende gekündigt.
„Wer Kühe melkt oder Äcker pflügt, hat meist nur ein geringes Einkommen. Um im Alter nicht in die Armut zu rutschen, sind die Beschäftigten dringend auf die Zusatzrente angewiesen“, sagt Michael Jäger. Der Bezirksvorsitzende der IG BAU in Schwaben ruft die Arbeitgeber
dazu auf, die Kündigung zurückzunehmen. Die betriebliche Extra-Rente sei eine „enorm wichtige Säule“in der Altersvorsorge.
„Ein Sparen an der Zusatzrente ist ein Sparen am falschen Ende. Denn ohne solche Anreize wird die Suche nach Personal für landwirtschaftliche Betriebe noch schwieriger als bisher“, betont Jäger. Zwar hätten Gewerkschaftsmitglieder nach aktuellem Stand auch über 2020 hinaus Ansprüche auf den Renten-Tarifvertrag. Die IG Bau fordert jedoch eine verpflichtende Lösung für alle Beschäftigten in der Landwirtschaft. Die Betriebsrenten werden vom Zusatzversorgungswerk für Arbeitnehmer in der Landund Forstwirtschaft (ZLF) organisiert. Die Zahlung sei ein Muss für alle landwirtschaftlichen Betriebe. Denn die Regelung wird vom Bundesarbeitsministerium für allgemein verbindlich erklärt. Für einen Beschäftigten macht die Extra-Rente nach 40 Beitragsjahren aktuell 52 Euro im Monat aus.
OInfos erhalten Beschäftigte bei IG BAU-Branchensekretär Alois Keller, Telefon 0160/97257438