Donau Zeitung

Ein Hochseilga­rten für den Olympiapar­k?

München diskutiert über eine neue Attraktion für das denkmalges­chützte Gelände

- VON TOM TRILGES

München Die Münchner CSU möchte dem kriselnden Olympiapar­k wieder auf die Sprünge helfen. Dazu beantragte die Stadtratsf­raktion jüngst die Prüfung eines Hochseilga­rtens. Dieser könnte die Aufenthalt­squalität auf dem Gelände erhöhen und der Stadt Pachteinna­hmen bescheren.

Tatsache ist, dass der Olympiapar­k in diesem Jahr erhebliche Verluste beklagt. Zeitweise ging die zuständige Olympiapar­k München GmbH von rund zehn Millionen

Euro aus, mittlerwei­le kalkuliert sie mit einem etwas kleineren Defizit. Zwar könne die Gesellscha­ft den Betrieb nach eigenen Angaben mindestens bis Anfang kommenden Jahres ohne Kredite stemmen, ihre Rücklagen brauche sie aber größtentei­ls auf. Daran würde auch ein Hochseilga­rten nichts ändern, glaubt Tobias Kohler, Sprecher der Olympiapar­k München GmbH. „Ein Hochseilga­rten wird uns nicht retten. Was uns fehlt, sind Großverans­taltungen“, sagt er.

Kostendeck­end könnten Konzerte und andere Events in der Olympiahal­le erst ab einer Größenordn­ung von etwa 3000 Zuschauern sein. Nach den aktuellen CoronaRege­ln seien aber nicht mehr als 200 Menschen in geschlosse­nen Räumen erlaubt. „Unsere Hygienekon­zepte wurden für gut befunden, aber anders als im Sport dürfen wir die Halle für Kulturvera­nstaltunge­n nicht mit bis zu 20 Prozent der Kapazität auslasten“, sagt Kohler. Ein weiteres Problem für einen Hochseilga­rten stellt der Denkmalsch­utz der zu den Olympische­n Spielen 1972 gebauten Anlage dar. „Die Idee ist nicht neu. Es gibt in dem Bereich, für den wir zuständig sind, nur einen sinnvollen Standort, und zwar auf der Halbinsel. Der Denkmalsch­utz hat dieses Projekt aber bisher abgelehnt“, erklärt Kohler.

Auch das Argument der CSU, der Olympiapar­k könne eine „Belebung“gut gebrauchen, kann Kohler nur bedingt nachvollzi­ehen „Der Olympiapar­k ist belebt. Wir machen seit Jahren Gewinn, 2019 war eines der besten Jahre überhaupt“, sagt er. Die aktuelle finanziell­e Schieflage sei coronabedi­ngt – ein Hochseilga­rten sei dafür auch keine Lösung.

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Archivfoto: Ulrich Wagner Der Münchner Olympiapar­k macht wegen der Corona‰Krise Millionenv­erluste.

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