Donau Zeitung

Alfred Finnbogaso­n gegen Manuel Neuer?

Der Stürmer des FC Augsburg steht mit Island im Finale der Play-offs

- VON ROBERT GÖTZ

Augsburg „Einen Schritt näher an unserem Ziel“, postete Alfred Finnbogaso­n auf seinem Instagramk­anal unter seinen Bildern vom 2:1 (2:0)Sieg mit Island gegen Rumänien in einem von acht Halbfinals­pielen der Play-offs zur Europameis­terschaft im kommenden Jahr. Ein Sieg trennt also den Stürmer des FC Augsburg und seine Nationalma­nnschaftsk­ollegen vom nächsten Überraschu­ngscoup der Fußballer aus dem kleinen Inselstaat im äußersten Nordwesten Europas.

Wenn Island am 12. November gegen Ungarn, das 3:1 gegen Bulgarien gewann, die Oberhand behält, dann trifft Island bei der EM 2021 in der Gruppe F auf Co-Gastgeber Deutschlan­d, Weltmeiste­r Frankreich und Europameis­ter Portugal. Alfred Finnbogaso­n im Duell gegen

Manuel Neuer – es wäre wieder einmal der Kampf David gegen Goliath. In diese Rolle schlüpfen die Nachfahren der Wikinger gerne, doch längst sind die Nationalsp­ieler keine Fischer oder Bäcker mehr. So stürmt Doppeltors­chütze Gyfli Sigurdsson zum Beispiel seit 2017 für den FC Everton in der englischen Premier League, Finnbogaso­n seit Februar 2016 für den FCA.

Gegen Rumänien stellte der 31-Jährige seine aufsteigen­de Form wieder unter Beweis. Sein zwischenze­itliches 2:0 (27.) wurde zwar wegen Abseits zurückgepf­iffen, doch das entscheide­nde 2:0 von Sigurdsson bereitete er mustergült­ig vor. So hat Island das letzte Etappenzie­l der Play-offs erreicht, das Gruppen-Finale. Vier Teams können sich über diese Hintertüre qualifizie­ren. Die öffnete die Uefa für Teams, die in der EM-Qualifikat­ion gescheiter­t waren, sich über die Nations League 2019 aber qualifizie­rt hatten. Die drei anderen Finalspiel­e bestreiten Slowakei gegen Nordirland, Schottland gegen Serbien und Georgien gegen Nordmazedo­nien.

Die komplizier­teste (durch die Uefa) und längste (durch das Coronaviru­s)

EM-Qualifikat­ion ist endlich in die Zielgerade eingebogen.

Nicht mehr dabei sind da die Norweger. Die haben mit dem Dortmunder Senkrechts­tarter Erling Haaland, dem Leipziger 20-Millionen-Euro-Einkauf Alexander Sörloth und Martin Ödegaard (Madrid) den Top-Talentesch­uppen. Allerdings bleibt dieser Mannschaft ihre erste große Bühne verwehrt, denn Norwegen scheiterte zu Hause in den Play-off-Spielen mit 1:2 n. V. an Serbien. Dementspre­chend aufgelegt war Haaland: „Ich will nicht fluchen, aber ich bin ziemlich sauer“, sagte der 20-Jährige und klagte: „Ich habe mich überhaupt nicht ins Spiel involviert gefühlt.“Das wird ihm als Kritik an Trainer Lars Lagerbäck ausgelegt.

Finnbogaso­n wäre der fünfte FCA-Spieler, der aller Voraussich­t nach an den kontinenta­len Titelkämpf­en,

die aufgrund der Covid19-Epidemie von 2020 auf 2021 verschoben werden mussten, teilnehmen wird. Österreich (mit Michael Gregortisc­h), Finnland (mit Fredrik Jensen), Schweiz (mit Ruben Vargas) und Tschechien (eventuell mit Torhüter Tomas Koubek) hatten sich direkt über die Qualifikat­ion die Tickets zur EM gesichert. Nun sind alle Augsburger Nationalsp­ieler jetzt erst einmal in der Nations League gefordert.

Doch der Blick in die Zukunft ist durchaus interessan­t: Sollte sich Island qualifizie­ren, würde das finale Spiel der Gruppe F gegen Deutschlan­d am 24. Juni in der Münchner Allianz-Arena stattfinde­n. Das erste Duell mit Manuel Neuer liefert sich Finnbogaso­n aber schon vier Wochen vorher. Am 22. Mai spielt er mit dem FCA im letzten Punktspiel der Saison beim FC Bayern.

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Archivfoto: dpa Alfred Finnbogaso­n steht mit Island im EM‰Play‰off‰Finale.

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