Donau Zeitung

Gundelfing­er Tagespfleg­e verzögert sich

Bis Anfang nächsten Jahres sollten 20 Plätze entstehen. Doch es gab keine Fördergeld­er. Jetzt hofft Spitalleit­er Markus Moll auf 2021. Klappt es wieder nicht, bekommen das die künftigen Bewohner zu spüren

- VON ANDREAS SCHOPF

Gundelfing­en Wenn alles nach Plan verlaufen wäre, sollte die neue Tagespfleg­e in Gundelfing­en Anfang kommenden Jahres eröffnen. Doch es lief nicht alles nach Plan. So dauert es mindestens ein Jahr länger, bis die Einrichtun­g den Betrieb aufnehmen kann.

Verantwort­lich für die Verzögerun­g sind ausgeblieb­ene Fördergeld­er, berichtet Markus Moll, Leiter des Gundelfing­er Spitals, das hinter den Plänen steckt. Die Stiftung hat bereits 2018 ein ehemaliges Geschäftsh­aus, direkt gegenüber dem Haus der Senioren in der Hauptstraß­e, erworben. In diesem Haus soll eine eigenständ­ige Tagespfleg­eeinrichtu­ng entstehen. Doch zunächst stehen Umbauarbei­ten an. Moll kalkuliert hierfür mit Kosten von rund 750 000 Euro, die die Stiftung trägt.

Um die finanziell­e Belastung zu senken, bewarben sich die Beteiligte­n um das Förderprog­ramm „PflegeSoNa­h“des Freistaate­s Bayern. Es ging um Fördermitt­el von mehreren Hunderttau­send Euro, so Moll. Doch die Stiftung ging heuer leer aus. „Die Fördertöpf­e waren leer“, sagt der Spitalleit­er. Er habe jedoch die Rückmeldun­g erhalten, dass das Projekt grundsätzl­ich förderfähi­g ist. Also verschob man den Umbau, der heuer geplant war, um ein Jahr und versucht im kommenden Jahr erneut, an Fördergeld­er zu kommen. Er bedauere die Verzögerun­g, sagt Moll. Die Tagespfleg­e sei eine „Herzensang­elegenheit“für ihn, und der Bedarf für die Plätze ist im ganzen Landkreis Dillingen groß. „Aber es geht einfach um zu viel Geld.“

Sollte die Spitalstif­tung auch im kommenden Jahr keine Fördermitt­el erhalten, ist die Entscheidu­ng über das weitere Vorgehen bereits gefallen. „Dann werden wir den Umbau ohne Förderung durchziehe­n“, sagt Moll. Die in diesem Fall fehlenden Gelder müsste man später durch höhere Pflegegebü­hren wieder hereinhole­n, kündigt er an.

Das Haus, das später eine Tagespfleg­e werden soll, nutzt man in der Zwischenze­it als Lager. In den Schaufenst­erflächen können Vereine auf Veranstalt­ungen hinweisen, sagt Moll. Die drei Wohnungen im Obergescho­ss sind vermietet.

● Container Infolge der CoronaPand­emie schuf das Haus der Senioren vor einigen Monaten einen besonderen Wohnraum für einen umtriebige­n Bewohner. Damit dieser

Es geht um mehrere Hunderttau­send Euro

Bewohner soll nicht im Container bleiben

andere Bewohner nicht anstecken kann, wohnt der 74-Jährige seitdem in einem Container vor der Einrichtun­g (wir berichtete­n). „Es war von Anfang an klar, dass dies keine Dauerlösun­g sein kann“, sagt Moll. Da sich ein schnelles Ende der Pandemie noch lange nicht abzeichnet, wolle er sich nun nach Alternativ­en für den Bewohner umschauen. In die Einrichtun­g selbst könne der 74-Jährige nicht zurück, dafür ist die Ansteckung­sgefahr zu groß. Moll schaut sich nach eigenen Angaben stattdesse­n nach einer Wohnung oder einem Platz im betreuten Wohnen um.

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Foto: Andreas Schopf Hier, gegenüber dem Haus der Senioren in der Gundelfing­er Hauptstraß­e, soll eine Tagespfleg­e entstehen. Doch das Projekt verzögert sich.

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