Gundelfinger Tagespflege verzögert sich
Bis Anfang nächsten Jahres sollten 20 Plätze entstehen. Doch es gab keine Fördergelder. Jetzt hofft Spitalleiter Markus Moll auf 2021. Klappt es wieder nicht, bekommen das die künftigen Bewohner zu spüren
Gundelfingen Wenn alles nach Plan verlaufen wäre, sollte die neue Tagespflege in Gundelfingen Anfang kommenden Jahres eröffnen. Doch es lief nicht alles nach Plan. So dauert es mindestens ein Jahr länger, bis die Einrichtung den Betrieb aufnehmen kann.
Verantwortlich für die Verzögerung sind ausgebliebene Fördergelder, berichtet Markus Moll, Leiter des Gundelfinger Spitals, das hinter den Plänen steckt. Die Stiftung hat bereits 2018 ein ehemaliges Geschäftshaus, direkt gegenüber dem Haus der Senioren in der Hauptstraße, erworben. In diesem Haus soll eine eigenständige Tagespflegeeinrichtung entstehen. Doch zunächst stehen Umbauarbeiten an. Moll kalkuliert hierfür mit Kosten von rund 750 000 Euro, die die Stiftung trägt.
Um die finanzielle Belastung zu senken, bewarben sich die Beteiligten um das Förderprogramm „PflegeSoNah“des Freistaates Bayern. Es ging um Fördermittel von mehreren Hunderttausend Euro, so Moll. Doch die Stiftung ging heuer leer aus. „Die Fördertöpfe waren leer“, sagt der Spitalleiter. Er habe jedoch die Rückmeldung erhalten, dass das Projekt grundsätzlich förderfähig ist. Also verschob man den Umbau, der heuer geplant war, um ein Jahr und versucht im kommenden Jahr erneut, an Fördergelder zu kommen. Er bedauere die Verzögerung, sagt Moll. Die Tagespflege sei eine „Herzensangelegenheit“für ihn, und der Bedarf für die Plätze ist im ganzen Landkreis Dillingen groß. „Aber es geht einfach um zu viel Geld.“
Sollte die Spitalstiftung auch im kommenden Jahr keine Fördermittel erhalten, ist die Entscheidung über das weitere Vorgehen bereits gefallen. „Dann werden wir den Umbau ohne Förderung durchziehen“, sagt Moll. Die in diesem Fall fehlenden Gelder müsste man später durch höhere Pflegegebühren wieder hereinholen, kündigt er an.
Das Haus, das später eine Tagespflege werden soll, nutzt man in der Zwischenzeit als Lager. In den Schaufensterflächen können Vereine auf Veranstaltungen hinweisen, sagt Moll. Die drei Wohnungen im Obergeschoss sind vermietet.
● Container Infolge der CoronaPandemie schuf das Haus der Senioren vor einigen Monaten einen besonderen Wohnraum für einen umtriebigen Bewohner. Damit dieser
Es geht um mehrere Hunderttausend Euro
Bewohner soll nicht im Container bleiben
andere Bewohner nicht anstecken kann, wohnt der 74-Jährige seitdem in einem Container vor der Einrichtung (wir berichteten). „Es war von Anfang an klar, dass dies keine Dauerlösung sein kann“, sagt Moll. Da sich ein schnelles Ende der Pandemie noch lange nicht abzeichnet, wolle er sich nun nach Alternativen für den Bewohner umschauen. In die Einrichtung selbst könne der 74-Jährige nicht zurück, dafür ist die Ansteckungsgefahr zu groß. Moll schaut sich nach eigenen Angaben stattdessen nach einer Wohnung oder einem Platz im betreuten Wohnen um.