Dreck im Cockpit und Urkunden für Judokas
Rennfahrer versinken beim Motocross im Kesseltal im Morast. Silber für Dillinger Kampfsportler bei deutschen Meisterschaften in Berlin. Was im Oktober 2005 sonst noch los war
Ganz im Zeichen der Bundestagswahl stand der erste Oktober-Sonntag vor 15 Jahren. Dabei löste die CDU/CSU mit 35,2 Prozent der Stimmen die SPD (34,2) als stärkste Partei ab. Wenige Wochen später wählte der Bundestag mit den Stimmen der SPD Angela Merkel zur neuen Kanzlerin einer Großen Koalition. Sie löste damit Gerhard Schröder von den Sozialdemokraten ab. Am Tag der Bundestagswahl stand auch das Bistum Augsburg im Blickpunkt. Bischof Walter Mixa wurde im Augsburger Dom in sein neues Hirtenamt eingeführt.
Auf der anderen Seite der Erdkugel sicherte sich der Augsburger Kanute Fabian Dörfler den WM-Titel im Kajak-Einer. Er war in Australien nicht zu schlagen und sorgte für positive Sport-Schlagzeilen. In der Fußball-Bundesliga lieferten sich indes nach dem zehnten Spieltag der FC Bayern München und Werder Bremen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Während die Bayern mit 4:0 gegen den MSV Duisburg gewannen (Tore durch Michael Ballack, Zé Roberto, Santa Cruz und Pizarro), mussten sich die Bremer mit einem 0:0 in Hannover begnügen und die Tabellenführung an das Team von Trainer Felix Magath abgeben. Auf lokaler Ebene packte ein Dillinger Judoka bei den deutschen Meisterschaften kräftig zu und sorgte viel Morast bei einem Motocross-Rennen im Kesseltal für besondere Spannung. Dies und einiges mehr lesen Sie in unserer Serie „Lokale Sportgeschichte(n). Heute blicken wir auf den Oktober 2005 zurück.
● Es war alles vorbereitet für ein tolles Motorsport-Wochenende. Organisatoren und Veranstalter des MotorClubs Kesseltal (MCK) hatten in rund fünf Wochen eine neue Rennstrecke in Brachstadt aus dem Boden gestampft. Bei der Premiere, dem 18. Kesseltaler ADAC-Autocross, mussten die Rennen aller
im Morast ausgetragen werden. Für die Besucher war das Zuschauen bei Dauerregen kein Vergnügen. Ausfallen mussten witterungsund streckenbedingt die beiden großen Kesseltalring-Finalrennen, in denen jeweils alle Klassensieger der „freien Szene“und der deutschen Autocross-Meisterschafts-Wertungsläufe an den Start hätten gehen sollen.
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Mit 20:0-Punkten beendete die Wittislinger Großkaliber-Pistolenmannschaft die Schießsaison 2005 und gewann die Rundenwettkampfserie der Bezirksliga mit deutlichem Abstand vor Wemding, Schretzheim, Mertingen, Donauwörth und Nordendorf. In zehn Durchgängen bewiesen Vinzenz Grabenzeh, Martin Himmelstein, Reinhold Pfarrkircher, Johann Schaudi, Robert Stropek, Mannschaftskapitän
Friedrich Wörner und Stefan Wunderlich, dass sie in Nordschwaben unangefochten an der Spitze stehen. Wenige Wochen später feierte die Schützengesellschaft Wittislingen das 150. Vereinsjubiläum als ältester Schützenverein im Kreis.
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Bei den bayerischen Meisterschaften der Gewichtheber in Kitzingen sprangen für die Teilnehmer aus Höchstädt zwei Medaillen heraus. Bei den A-Jugendlichen sicherte sich Saur Panachow mit 255 Kilogramm den Titel im Zweikampf, während bei den Senioren in der Gewichtsklasse bis 77 Kilogramm Eugen Wilhelm die Vizemeisterschaft im Zweikampf (189 Kilo) sicherte.
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Über 30 motivierte Teilnehmer kämpften 2005 um die Tennis-Vereinsmeisdings tertitel beim BC Schretzheim. Begünstigt durch strahlenden Sonnenschein wurden den zahlreichen Zuschauern spannende Matches geboten. Als Sieger konnten sich feiern lassen: Marion Hausner (Damen A) und Annerose Hartmann (Damen B) sowie bei den Herren A Ralf Stockmair und Gunnar Flügel in der Klasse B. Die Doppel entschieden Marion Hausner/Tina Fischer und Sven Brugger/Christoph Kerber für sich.
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Der „gewichtigste“Dillinger, Werner Öfele, wollte es bei den deutschen JudoMeisterschaften der Senioren nochmals wissen und packte deshalb in Berlin kräftig zu. In der Gewichtsklasse über 100 Kilogramm holte er sich gegen hochklassige Konkurrenz den zweiten Platz in der Altersklasse der 45- bis 49-Jährigen. Mit in der Bundeshauptstadt dabei war Öfeles langjähriger Freund Raimund Baur, der ihn einst in Dillingen zum Judo gebracht hatte. Baur gewann in der gleichen Altersklasse sogar den Titel in der Gewichtsklasse bis 100 Kilogramm.
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Starke Posen, kräftige Muskeln, kein Gramm zu viel und jedes Gramm an der richtigen Stelle – alle Teilnehmer des internationalen Donau-Cups 2005 machten auf der Bühne des Dillinger Stadtsaals eine gute Figur. Mitveranstalter bei diesem Event war Thomas Klopfer, Chef des Dillinger Stadthotels Convikt. Er selbst hatte 16 Jahre lang intensiv trainiert und wollte nach einer Wettbewerbspause selbst wieder mitmachen. Doch die Geschäfte nach der Übernahme des Hotels ließen dies nicht zu. „Bodybuilder“, so Klopfer, „zeichnen sich durch äußerste Disziplin aus, sonst könnten sie an einem solchen Wettbewerb gar nicht teilnehmen.“
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Repros: her (6)
Am elften Spieltag kam es in der Fußball-Bezirksliga Nord zum Dillinger Landkreisderby zwischen der SSV Glött und der SSV Höchstädt. Die Gastgeber siegten vor 350 Zuschauern durch zwei Treffer von Torjäger Sebastian Wörner mit 2:1. Für den zwischenzeitlichen Ausgleich hatte der Höchstädter Alexander Kuchenbaur gesorgt. – Mit einem Kuriosum endete in der Bezirksoberliga das Duell zwischen dem FC Gundelfingen und dem BC Aichach. 1:2 lagen die numerisch reduzierten Gastgeber zurück, eine weitere Niederlage drohte. Doch in der Schlussminute sollte sich das Blatt doch noch wenden. Denn der bei einem Freistoß aufgerückte FCG-Torhüter Rafael Kiebler köpfte den Flankenball zum 2:2-Endstand ins Netz und sorgte somit für ein Happy End aus Gundelfinger Sicht.