„Das Paradies ist eine Scheinwelt der ultimativen Häuslichkeit“
eine solche Lücke ist. Es ist eine Tür, die sich schließt, aber man kann hindurchgehen und auf die andere Seite kommen, ohne sich dafür umbringen zu müssen.“Und so sind auch vor geraumer Zeit der Lyriker Judy Frank und die Star-Schauspielerin Mona Bauch hierhergekommen, in „das perfekte Versteck“. Dieses Malé nämlich ist: „Der Ort, an dem man sein kann, wer man wirklich ist, und nicht der, als den einen die andern sehen oder sehen wollen.“
Aber nun sind die beiden Deutschen, Frank und Bauch, auch noch der Insel abhandengekommen – sind verschwunden, gemeinsam? Sind
in der Welt, das sich immer stärker zwischen den Zeilen manifestiert, gibt es einen doppelten Grund. Draußen, vor allem in der Schule, aber auch von ihren Freunden, wird sie als Ausländerkind behandelt, dem man schulischen Erfolg nur bedingt zutraut. Zu Hause wartet das Leben, das um das Trinkverhalten des Vaters kreist. Es wird nicht besser, nicht einmal für die Mutter, als sie auszieht und die Familie nur noch aus der Ferne versorgt.
Die Ich-Erzählerin schmeißt die Schule, verschanzt sich zu Hause vor dem Fernseher, magert ab, bis sie sich aufraffen kann, doch noch einen Realschulabschluss an der Abendschule zu machen. Danach holt sie das Abitur nach, wird Klassenbeste, fängt ein Studium an und verheddert sich wieder im Leben, weil an der Universität ihre Pläne fürs geordnete Lernen nicht mehr greifen. Schließlich putzt sie in einer Kanzlei.