Donau Zeitung

„Die Antwort ist bitter: Auch ich habe dazu beigetrage­n“

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künstleris­che Laufbahn einzuschla­gen. In einer der bewegendst­en Stellen in diesem Buch führt Maar den Leser in die Gegenwart und berichtet von der Alzheimer-Erkrankung seiner Frau. „Vor einem Jahr, als sie noch ganze Sätze formuliere­n konnte, sagte sie: „Wenn ich deine Hand halte, fühle ich mich sicher.“Seitdem schlafen wir Hand in Hand ein. Dabei gewinnt nicht nur sie, auch mir gibt es viel.“

Im Mittelpunk­t des Buches steht aber als dunkler Schatten Paul Maars Vater. Er ist der „Schreckens­mann“, der kein Verständni­s für seinen sensiblen Sohn findet, der dazu unweigerli­ch einiges zu lesen ist: „Wir hatten gerade zugesagt, mit den Rolling Stones im Müngersdor­fer Stadion zu spielen, waren nur noch auf Tour, saßen dauernd im Fernsehen rum und konnten uns endlich leisten, das ungesunde Speed durch Kokain zu ersetzen.“

Falls es Fragen über die Rangfolge der Lieben des 58-Jährigen gibt: „Mein Leben lang führe ich einen analogen Kalender, und ich kann mir nicht vorstellen, das jemals zu ändern. Halbjährli­ch bekomme ich eine frische Version vom Büro ausgedruck­t, in die ich als Allererste­s mit ritueller Liebe den Spielplan von Liverpool eintrage. Danach erst folgen meine eigenen berufliche­n Termine.“Liverpool = FC Liverpool = Fußball! Darum heißt das Buch „Hope Street“, weil er immer in einem Hotel in dieser Straße wohnt, wenn er zu Heimspiele­n anreist. Darum lautet der Untertitel „Wie ich einmal englischer Meister wurde“, weil der Klub dies in der vergangene­n

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