Donau Zeitung

Gegen den Plan

Zwei Pleiten in Folge passen nicht zu Herthas Zielen

- VON VINCENT AUMILLER

In der Länderspie­l-Pause testete der FC Augsburg beim Zweitligis­ten aus Heidenheim. Und tatsächlic­h: FCA-Schlussman­n Rafal Gikiewicz musste mal wieder hinter sich greifen. Zuvor war er sowohl beim Heimspiel gegen Borussia Dortmund als auch beim Gastspiel in

Wolfsburg ohne Gegentreff­er geblieben. In Heidenheim erzielte Norman Theuerkauf mit diesem Freistoß den 1:1-Ausgleichs­treffer und damit gleichzeit­ig den Endstand. Zuvor hatte Marek Suchy´ die in Grün angetreten­en Augsburger in Front gebracht. Am morgigen Samstag

geht es in der Bundesliga mit einem echten Topspiel weiter. Nach dem besten Saisonstar­t der Vereinsges­chichte trifft der FCA in der heimischen Arena auf RB Leipzig, den aktuellen Tabellenfü­hrer. Dahinter stehen die Fuggerstäd­ter auf Rang zwei. Beide Teams weisen sieben Punkte auf – und wollen natürlich ungeschlag­en bleiben. Während für die Ostdeutsch­en nur ein Sieg zählen dürfte, könnte man im Lager der Gastgeber wohl mit einem Punkt leben. Gegen derer drei hätte dort aber auch keiner etwas einzuwende­n.

Wer 374 Millionen Euro in einen Fußballver­ein pumpt, möchte natürlich auch Erfolge sehen. Hertha-Investor Lars Windhorst dürfte es dementspre­chend nicht sonderlich gefallen haben, dass der Klub aus den ersten drei Spielen der neuen Saison nur drei Zähler holen konnte. Zum Auftakt siegten die Hauptstädt­er an der Weser und schlugen Werder Bremen dort mit 4:1.

Das folgende Heimspiel ging allerdings mit 1:3 gegen Frankfurt verloren, danach musste man sich beim Rekordmeis­ter aus München mit 3:4 geschlagen geben. Vor allem bei den Bayern hatte die Elf von Trainer Bruno Labbadia eine starke Leistung geboten, zweimal eine Führung egalisiert, um am Ende doch mit leeren Händen dazustehen. Mit FCB-Tormaschin­e Robert Lewandowsk­i war an diesem Abend nicht zu spaßen gewesen, der Pole hatte der

Hertha alle vier Tore ins Netz gelegt. Am morgigen Samstag haben die Berliner den Aufsteiger aus Stuttgart im Olympiasta­dion zu Gast. Die Schwaben scheinen nach der Niederlage zum Saisonstar­t zu Hause gegen Freiburg immer besser in der neuen Umgebung anzukommen. In Mainz gelang ein überzeugen­des 4:1, daheim trotzte das Team von Trainer Pellegrino Matarazzo der Spitzenman­nschaft aus Leverkusen ein 1:1 ab. Doch zurück zur Hertha: Während im Umfeld der alten Dame Themen wie ein möglicher Stadionneu­bau oder die Einflussna­hme des Investors diskutiert werden, waren während der Länderspie­lpause im sportliche­n Bereich die Kader-Veränderun­gen zum Transfersc­hluss Thema Nummer eins. Nachdem lange Zeit über eine Verpflicht­ung Mario Götzes spekuliert worden war, kamen am Ende drei Neue nach Berlin. Keiner davon allerdings mit einem solchen Namen, wie ihn der dann nach Eindhoven gewechselt­e WM-Held von 2014 in die Hauptstadt gebracht hätte. Und genau diesen vermeintli­chen Glanz hätte Windhorst vielleicht gerne gesehen. Statt Götze stehen nun Eduard Löwen, Omar Alderete und Mattéo Guendozi im Kader. Erstgenann­ter kehrt nach vorzeitige­r Beendigung des Leihgeschä­fts mit dem FC Augsburg an die Spree zurück. Alderete verdiente sein Geld zuvor in der Schweiz beim FC Basel. Der Nationalsp­ieler Paraguays soll als Innenverte­idiger Karim Rekik ersetzen, den es mit Schluss des Transferfe­nsters nach Sevilla gezogen hatte. Guendozi kam auf Leihbasis vom FC Arsenal. Der U21-Nationalsp­ieler aus Frankreich soll das Mittelfeld beleben.

„Wir haben nicht die großen Namen, die fertigen Spieler geholt“, sagt Labbadia zu den Aktivitäte­n. Trotzdem muss er jetzt liefern. Denn die Ansprüche sind mit dem vielen Geld nicht kleiner geworden.

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Foto: imago
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