Dankbarkeit verändert das Denken
Heute von Pfarrerin Sabine Verron Kleiner, evangelische Kirche Dillingen
Liebe Leserinnen und Leser, nicht immer ist der Glückliche dankbar, aber der Dankbare ist immer glücklich.“So stand es vor kurzem auf einem Blatt meines Kalenders. Diese Lebensweisheit berührt eine Kernfrage meines Lebens: Wie werde ich ein glücklicher Mensch? Dankbarkeit spielt dabei eine große Rolle. Sie ist bei genauerem Nachdenken eine große Quelle meines Glücks. Auf meine Blickrichtung kommt es in meinem Lebensalltag an. Schaue ich auf das Gute, das Schöne in meinem Alltag oder eher auf das, was mich stört, was mich ärgert? Blicke ich darauf, ob das Glas halb voll ist oder halb leer? Eine positive Blickrichtung will immer wieder von mir neu eingeübt werden, denn ich merke, wie schnell ich eher auf das halb leere Glas starre und die Fülle meines Lebens nicht mehr wahrnehme. Dankbarkeit verändert mein Denken.
Wenn ich für etwas danke, wird mir bewusst, nichts ist selbstverständlich in meinem Leben. Vieles, was ich erlebe, was mein Leben liebenswert macht, wird mir geschenkt. Dankbarkeit sucht über die Gabe den Geber. Dietrich Bonhoeffer drückt das so aus: Im normalen Leben wird es einem oft gar nicht bewusst, dass der Mensch überhaupt unendlich mehr empfängt, als er gibt, und dass Dankbarkeit das Leben reich macht. Was fällt Ihnen, was fällt mir ein, wofür ich dankbar bin? Vielleicht: Ich bin dankbar für Freunde, oder dass ich noch mit meinem Lebenspartner zusammen bin, dass ich nach schwerer Krankheit noch lebe, dass ich wertvolle Erinnerungen in mir trage an einen
Menschen, den der Tod mir genommen hat. Ich bin dankbar für mein Zuhause, die Kinder, den Sonnenuntergang und vieles andere mehr. Dazu eine kleine Geschichte, die zur Nachahmung motiviert: Es war einmal ein Bauer, der steckte jeden Morgen eine Handvoll Bohnen in seine linke Hosentasche.
Immer wenn er während des Tages etwas Schönes erlebt hatte, nahm er eine Bohne aus der linken
Hosentasche und gab sie in die rechte. Von Tag zu Tag wurden es mehr Bohnen, die von der linken in die rechte Hosentasche wanderten. Der Duft der Morgenluft, der
Gesang der Amsel, das Lachen seiner Kinder, das Gespräch mit dem
Nachbarn… Bevor er abends ins Bett ging, zählte er die Bohnen in seiner rechten Hosentasche. Glücklich schlief er ein - auch wenn nur eine Bohne in seiner rechten Hosentasche war. In diesem Sinne wünsche ich uns ein Herz voller Dankbarkeit und damit den Dank an den Geber hinter der Gabe.
Ihre Sabine Verron Kleiner, Pfarrerin, Dillingen
So: 19 Uhr PfG.
Schabringen St. Ägidius
Sa: 19 Uhr PfG, Wendelin Schmid. Mi: 19 Uhr Hl. M, Veronika Schmid u. Geschw..