Das Ergebnis der kreativen Zwangspause
Keine Konzerte, keine Auftritte: Die Corona-Pandemie macht es Musikern nicht leicht. Auch nicht der Band „Waidmann“aus dem Landkreis Dillingen. Aber die Gruppe hat die Zeit genutzt und ein Album produziert
Holzheim Im Kindergarten Holzheim treffen zwei Welten aufeinander: oben die bunten Räume mit Verzierungen an den Fenstern, unten der Proberaum der Pop-RockBand „Waidmann“.
Eines haben die zwei Welten mindestens gemeinsam: Sie legen Wert auf Ausstattung. Peter Ahle, der Pepe genannt wird, ist der Schlagzeuger und sagt: „Wir wollen qualitativ hochwertige Musik machen und orientieren uns immer an der oberen Liga.“Seit September 2018 gibt es Waidmann in dieser Konstellation: Manuel Nowak als Sänger, Gitarrist Philipp Hieber, Bassist Fabian Link und Schlagzeuger Ahle. Gemeinsam haben sie das Studio ausgebaut und die ersten Songs für das Debut-Album entwickelt.
Seit Anfang 2020 haben die vier Musiker keine Konzerte mehr gespielt, weil diese Corona-bedingt ausfallen mussten. Zehn Auftritte waren bereits geplant. Doch anstatt auf der faulen Haut zu sitzen, haben sie die Zeit genutzt und ihr Album „Für Dich“aufgenommen. Anfangs mit Online-Sitzungen und erst nach den ersten Lockerungen wieder gemeinsam im Proberaum, „ganz regelkonform, ohne Anfassen“, scherzt Hieber. „Eigentlich hat diese Zeit die Platte vorangetrieben“, sagt Frontmann Nowak. Durch
Konzerte würden Bandproben oftmals ausfallen und in dieser Zeit konnten sie jetzt produktiver an den Songs arbeiten. „Facettenreich, ehrlich, geradlinig“, so beschreiben sie sich selbst.
Manches soll vorantreiben, anderes runterholen oder auch aufbauen. Jedes Bandmitglied bringt die eigenen Fähigkeiten ein, die Texte schreibt Sänger Nowak. Anders als andere Deutschrock-Bands stehen sie weder links, noch rechts im politischen Spektrum, obwohl sie auch sozialkritische Themen ansprechen. Ihr Song „Wie waid“könne allerdings auf vieles angewendet werden, so Nowak. Im Album steckt Herzblut,
denn ohne Plattenvertrag stehe man als Musiker vor „einem Meer an Bürokratie“, so Ahle. Allerdings sei man auch um einiges freier und dadurch authentischer, weil die Musik von keinem Label gelenkt würde, fügt Hieber an. Für die Platte in Eigenregie bekamen sie Unterstützung von Daniel „Takl“Bagienski und Jonas Demeter, die dem Album sowohl akustisch, als auch optisch den letzten Schliff verliehen haben, für ihre Hilfe seien sie sehr dankbar.
Am kommenden Montag, 19. Oktober, soll das Album dann auf allen gängigen Streamingdiensten (Spotify, iTunes, etc.) verfügbar sein, auch der Holzheimer Supermarkt Edeka hat das Album im Sortiment, denn wie Gitarrist Hieber sagt: „In Corona-Zeiten kauft man regional – auch die Musik“. Auf Konzerte wollen sie vorerst verzichten. Obwohl den Musikern aus dem Aschberg die Live-Auftritte fehlen, spielen sie nur, wenn alles coronakonform ablaufen kann.
www.waidmann.online