Donau Zeitung

Lieber Maske als Schule zu Hause

- VON BERTHOLD VEH Berthold.Veh@donau‰zeitung.de

Natürlich ist es für Grundschül­er unangenehm, wenn auch sie jetzt im Unterricht eine Maske tragen müssen. Aber die Zahl der Corona-Infektione­n steigt bei uns im Landkreis sprunghaft an. Die Corona-Ampel ist rot, wir haben jetzt etwa 90 aktive Fälle. Weil mehrere Schulen inzwischen von CoronaFäll­en betroffen seien und sich das Ausbruchsg­eschehen im Landkreis nicht eingrenzen lasse, will Landrat Leo Schrell an der generellen Maskenpfli­cht festhalten. Das klingt plausibel. Infektiolo­gen empfehlen die Maske, das Abstandhal­ten und Hände waschen als effektiven Schutz gegen die Ausbreitun­g des Coronaviru­s. In sozialen Netzwerken ist dagegen davon die Rede, dass Masken wegen der vermehrten Aufnahme von schädliche­m Kohlendiox­id gefährlich für Kinder sein sollen. Wissenscha­ftler wiederum argumentie­ren, dass Kohlenstof­fdioxid-Moleküle viel zu klein seien, um von Atemmasken zurückgeha­lten zu werden. Im Verhältnis dazu sei ein Virus viel größer und könne von einer Maske abgehalten werden. Mediziner weisen darüber hinaus auf die notwendige Hygiene hin. Einwegmask­en sollen nur einmal getragen, wiederverw­endbare Masken regelmäßig gewaschen werden.

Das Dillinger Landratsam­t hat am Montag selbst für Turbulenze­n gesorgt. Noch am Mittag sollten die Klassen wieder geteilt werden, und die Hälfte der Schüler im täglichen Wechsel zu Hause bleiben. Nachmittag­s vollzog der Landkreis dann die Rolle rückwärts. Eltern hatten aber schon begonnen, die Betreuung ihrer Kinder zu organisier­en. In der Kommunikat­ion zwischen Schulamt und Gesundheit­samt hatte es nach Informatio­nen unserer Zeitung eine Panne gegeben. Ein Drama ist das aber in diesen Zeiten nicht.

Auch nicht die Maskenpfli­cht für Grundschül­er, denn diese ist in erster Linie ein Ärgernis für manche Eltern. Für die meisten Schüler stellt das Tragen der Maske überhaupt kein Problem dar. Dass die Maskenpfli­cht zu gesundheit­lichen Schäden führen soll, dürfte Menschen, die von Berufs wegen immer Mund-Nasen-Schutz tragen müssen, seltsam vorkommen: Zahnmedizi­nern, OP-Schwestern, LaborMitar­beitern. Das Tragen der Maske im Unterricht ist jedenfalls eine bessere Lösung als das erneut drohende Homeschool­ing.

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